Mittwoch, 9. März 2011

Die Schönheiten des bolivianischen Altiplano

Von Uyuni aus ging es am Sonntag auf eine 3-Tages-Jeep Tour bei der wir so richtig durchgeschüttelt wurden und unsere innersten, versteckten Off-Road Wünsche wahr wurden. Der Jeep, ein älterer Toyota Landcruiser war leider kaum gefedert, so dass wir eher im Schneckentempo über die vielen Löcher in den Erdstrassen holperten.
Die schönen und vielseiten Landschaften haben uns allerdings für die ausgestandenen Schmerzen zur Genüge entschädigt. Angefangen beim Cementerio de Trenes, dem Zugfriedhof, auf dem viele alte Eisenbahnwagen und Lokomotiven vor sich hinrosten, ging es dann am ersten Tag weiter zum Salar de Uyuni, dem weltweit grössten und höchstgelegenen Salzsee/wüste der Welt (12 000 Quadratkilometer gross). Dazwischen haben wir noch ein kleines Dörfchen besucht (Colchani) in dem heute noch manuell Salz abgebaut, getrocknet und mit Iod oder anderen Mineralien angereichert, abgepackt wird. Wobei die Regierung dem Dorf die Rechte an 5000 Quadratkilometer zugesprochen hat, von dem sie ihren Lebensunterhalt bestreiten.
Zur Zeit können sie allerdings kein Salz abbauen da die gesamte Salar bis ca. 10cm hoch im Wasser steht. Für die Jeeps natürlich kein Problem hindurch zu fahren, was wir auch gemacht haben. Die Spiegelungen auf dem Wasser sind wunderschön und teilweise ist es schwierig den Horizont zu erkennen. Mit Flipflops ging es dann zum Jeep raus, Füsse in den Salzsee gestreckt um lustige Bilder zu machen. Leider waren dann Kleider und Beine/Füsse komplett weiss vom Salz, aber was nimmt man nicht alles auf sich für ein paar tolle Bilder ;-)


Danach ging es auch schon weiter zu unserer ersten Übernachtung, ein dem kleinen Dorf wo wir, als wir von der chilenischen Grenze her gekommen sind, kurz Pause gemacht hatten. Im Prinzip sind wir also den ganzen Weg wieder zurückgefahren, so dass die Strecke auch eher langweilig war. Die Unterkunft war in Ordnung, abgesehen vom Bett, welches mir eine sehr schlaflose Nacht bescherte da die Matratze auf ein Brett hinunterhing wodurch man die Federn dann auch ganz schön irgendwo in den Körper gedrückt bekam.
Am Tag 2 ging es dann um 7 Uhr früh weiter zum Valle de la Roca, zum Felsental, wo wir sehr interessante Felsformationen (Vulkangestein) zu sehen bekamen und auch einige Viscachas, eigentlich Hasen mit Eichhörnchenschwänzen. Nach diesem ersten Halt ging es dann hoch hinaus, zu den Geysieren auf nicht ganz 5000 Metern. Dort ging es mir dann auch wirklich nicht mehr gut. Zu den Rückenschmerzen vom hinten zusammengekrümmt im Auto sitzen und durchgeschüttelt werden, gesellten sich Atemprobleme. Aber die Geysiere waren auch nicht so beeindruckend wie diejenigen in Chile, so dass ich mich ohne schlechtes Gewissen schnell wieder ins Auto setzen konnte. Danach ging es weiter zu einem Thermalbad gleich neben einer Lagune, wo wir auch ein Mittagessen bekommen haben. Bea hat die kurze Zeit die unsere Köchin mit Kochen verbrachte im heissen Wasser verbracht, aber ich hatte leider keine Energie und kein Atem mich umzuziehen. Glücklicherweise hat mir die koreanische Familie die mit uns unterwegs war eine Pille gegen Höhenkrankheit spendiert (die sie schon in Uyuni brauchten) spendiert und danach ging es mir dann wirklich wieder besser. So konnte ich den Abstecher zur Laguna Verde wieder in vollen Zügen geniessen und auch wieder viel mehr Fotos machen. Die Laguna Verde hat ihren Namen deshalb, weil sich im Wasser Kupferpartikel befinden, die je nach Lichteinfall das WAsser ganz Grün erscheinen lassen. Bei Wind, wie wir es hatten, hat es weisse SChaumkronen auf der Wasseroberfläche, so dass sie nicht ganz so grün erscheint wie sonst. Aber es war trotzdem schön, vor allem mit dem Vulkan Lincancabur im Hintergrund, den wir bereits in San Pedro de Atacama ausgiebig von der anderen Seite bewundern konnten.


Nach kurzem Halt ging es dann wieder zurück über die 5000 Meter zurück zur Laguna Colorada, der roten Lagune. Nachdem wir unser Nachtlager bezogen hatten, unternahmen wir dann auch den empfohlenen Spaziergang zum Mirador (wofür wir zwar fast eine Stunde brauchten weil ich alle paar Hundert Meter wieder hinsitzen und Pause machen musste) wobei sich die Mühe gelohnt hat. Wir wurden mit wunderschöner Aussicht belohnt, die Abendsonne die das Wasser Orange bis Blutrot färbt, ganz ganz viele Flamingos und teilweise blaues Wasser. Es war einfach unbeschreiblich schön, ich hoffe ihr könnt es auf den Fotos dann nachvollziehen. Hier ein kleiner Vorgeschmack:



Am Abend waren wir dann so kaputt dass wir um halb neun im Bett waren und diesmal mit gutem Bett bis um Sechs praktisch durchgeschlafen haben. Tag 3 begann dann wie Tag 2 mit Frühstück, Packen und Losfahren. Wir besuchten den Arbol de Piedro, ein Baum aus Stein (ebenfalls Vulkangestein) sowie verschiedene kleine Lagunen die alle andere Farben und andere Berge im Hintergrund hatten. Unterwegs machten wir auch kurz Halt um ein paar Fotos von den Bergen mit den 7 Farben zu machen. Danach ging es mehr oder weniger gerade wieder dieselbe Strecke zurück wie am ersten Tag und um 4 waren wir dann wieder in Uyuni. Alles in Allem hat sich die Tour trotz einigen Unannehmlichkeiten was Fahrzeug und Unterkunft anbelagt, gelohnt.

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