La Paz
Der erste Anblick der Stadt war atemberaubend, als der Bus in Richtung Kante des Talkessels fuhr und wir das Zentrum der Stadt ganz unten, mit Häusern bis ganz nach oben zu sehen bekamen. Obwohl man überall gewarnt wird dass die Stadt gefährlich sei, haben wir uns bis jetzt nie unsicher gefühlt. Wir waren aber natürlich auch nur im Zentrum unterwegs ;-) Alles hier ist moderner als wir erwartet hatten und es gibt sehr schöne alte Häuser und Kirchen. Die Museen die wir besuchen wollten gab es leider nicht mehr oder sind bis April geschlossen, schade. So hatten wir genügend Zeit gut Essen zu gehen und vor allem: Shopping zu betreiben. Heute am NAchmittag wird sich dann herausstellen ob alles neu gekaufte auch wirklich im Koffer Platz hat, wobei Bea sich bereits eine zusätzliche Tasche gekauft hat ;-) es ist halt alles so schön bunt und verlockend günstig hier!
Gestern haben wir dann eine Tour nach Tiwanacu gemacht, der am längsten überdauernden Kultur Südamerikas. Über eine Zeitspanne von knapp 3000 Jahren herrschten die Tiwanacu über ein Gebiet mit über 600 000 Quadratkilometer, von Peru bis in den Norden von Chile. Die Kultur ging dann unter bevor die Inkas das ganze Gebiet übernommen haben. Leider ist nicht sehr viel bekannt über die Kultur, da sie keine Schrift hatten und die Ausgrabungen in der Hauptstadt (Tiwanacu genannt, die wir gestern besucht haben) nur sehr langsam vorangehen aufgrund von Geldmangel. Sie haben, nachdem im 18.-19. Jh. die Europäer viele Stücke nach Europa mitgenommen haben, ausländischen Archäologen die Ausgrabungen verboten, so dass nun das ganze Geld und die Archäologen von Bolivien selbst kommen müssen, was natürlich finanziell nicht gerade einfach ist. Seit 2000 ist die Stätte von der UNESCO als World Heritage anerkannt und wird demnach auch geschützt.
Alle Jahre gibt es vor allem an der Pyramide Ausgrabungen, die vom Grundriss her nur knapp hinter der Cheops Pyramide liegt, aber nur 7 Stufen hoch war. Alles hier war astronomisch bedacht, jede Zahl und jedes Symbol auf den Statuen und den architektonischen Teilen (Tore).
Der Höhepunkt dieser Kultur war von 0 - 900 n. Chr. wobei sie auch das Metallhandwerk erfunden haben, das sich von dort aus über die ganzen Anden hinweg ausbreitete. Sie haben auch den Anbau und die Konservierung von Kartoffeln angefangen, von denen es heute noch 2500 verschiedene Sorten alleine in den Andenregionen gibt. 5000 sind es insgesamt in der ganzen Welt.
Gestern Abend haben wir uns dann mal wieder etwas gegönnt und haben im 5-Sterne Plaza Hotel im obersten Stock gespiesen. Man mag es kaum glauben aber wir haben für Hauptgang, Getränke und Dessert mit Tee für 2 Personen gerade mal 20 Franken ausgegeben. In der Schweiz hätte man alleine schon für die wunderbare Aussicht auf die funkelnden Lichter der Stadt so viel bezahlt! Bereits am Abend davor waren wir im Restaurant Vienna und haben Jägerschnitzel mit Kartoffelkroquetten und Weisswurst mit Sauerkraut gegessen. Man muss sagen, die Restaurant Auswahl hier ist grossartig und man bekommt sehr gute Qualität für wenig Geld. Mal schauen wie es dann in Peru ist. Dort fahren wir nämlich Morgen mit dem Bus hin, nach Puno. Laut Zeitplan soll es nur 5 Stunden dauern, wobei natürlich die Grenze mal wieder die unbekannte Variable ist! Ich halte euch auf dem Laufendne ;-))
PS: Die Bilder von Calama und Uyuni sind nun hochgeladen, die Bilder von Potosi und La Paz folgen, wenn ich Bea mit ihrem Memory Stick in der Kamera mal wieder sehe, sie fährt nämlich gerade die Todesstrasse mit dem Mountain Bike runter, während ich es mir in La Paz gutgehen lasse ;-))
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