Die Silberstadt Boliviens hat ihren ganz eigenen Charme. Aus dem Cerro Rico, dem reichen Berg, der über der Stadt thront wurde bereits so viel Silver herausgeholt, dass damit eine Brücke zwischen Potosi und dem spanischen Festland gebaut werden könnte. Die Stadt selbst hat sich am Fusse des Berges etabliert und die Maschinerie des Mineralabbaus ist noch heute die wichtigste Einnahmequelle der Stadt.
Neben dem Besuch der Mine, von dem Bea bereits ausführlich berichtet hat, haben wir auch noch ein Kloster besuch in dem heute noch 6 junge Nonnen leben. Früher hatten die Spanier ihre zweitgeborenen Töchter mit einer grossen Gabe ins Kloster gegeben. Bei den Carmeliten (wie der Konvent heisst) gab es eine strikte Nicht-gesehen-werden-Politik, so dass die Familie ihre Töchter nie wieder zu Gesicht bekamen. Sie konnten jedoch durch schwarze Vorhänge ab und zu mit ihnen sprechen. In der Kirche waren die Nonnen allerdings ebenfalls abgeschirmt durch Holzgitter mit schwarzen Vorhängen hinter denen Sie für die Messe Instrumente gespielt und gesungen hatten.
Das Kloser hat zwei wunderschöne Innenhöfe und die Schlafkammern waren rundherum angeordnet. Dennoch muss das Leben damals sehr hart gewesen sein, denn nicht mal für einen Arztbesuch durften die Frauen das Kloster verlassen. Auch ihr Körper verliess nach dem Tod das Kloster nie, sondern wurde innerhalb der Mauern bestattet.
Ihre Hauptaufgabe bestand im Beten und im Handarbeiten herstellen, von denen man heute noch wunderschöne Arbeiten im Klostermuseum bewundern kann.
Die 3 Tage in Potosi vergingen denn auch wie im Flug, wir konnten im Hostel mal wieder selber Kochen und hatten ein gemütliches Doppelzimmer. Leider war es einfach immer saukalt, so dass ich alles was ich hatte praktisch übereinander anziehen musste. Gewaschen haben wir auch mal wieder (oder eher waschen lassen, das erste Mal seit einem Monat wieder wirklich saubere Wäsche...schöööön ;-)) und im Kino waren wir doch tatsächlich auch wieder. Für sage und schreibe: 1.50 CHF haben wir El Tourista gesehen mit Angelina Jolie und Johnny Depp. Den wollten wir bereits in Chile oder Argentinien sehen aber da lief er schon nicht mehr, zum Glück ist Bolivien nicht ganz so aktuell filmtechnisch ;-)
Am letzten Sonntag ging es dann weiter nach La Paz, wir hatten zwar einigermassen bequeme Busse aber vom vielen Jeep und Busfahren die letzten Wochen/Monate hatten wir es doch recht schnell wieder im Rücken. Gut dass wir hier in La Paz wieder etwas mehr herumgelaufen sind. Dennoch wirds wohl erst wieder besser wenn man nicht alle 3-4 Tage 8h in einem Bus sitzt!
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