Donnerstag, 21. Juli 2011

Das Leben eines Archaeologiestudenten

Nach laengerer Abwesenheit von meinem Blog gibt es nun wieder einen Eintrag. Ich bin naemlich vollauf beschaeftigt mit einem sehr ausgefuellten Arbeits-, Freizeit und Sozialleben.
Der Tagesablauf sieht folgendermassen aus. 7 bis 14.30 wird gearbeitet, wobei um 7.50 die Sonne ueber den Bergen aufgeht und spaetestens ab 10 Uhr ist es so heiss, dass man ohne Sonnenschirm oder Sonnenzelt nicht mehr vernuenftig arbeiten kann. Um 10.30 gibts eine halbe Stunde Pause und ab 14.30 gibts Mittagessen fuer alle in der Taverne. Danach gehen wir meistens gleich ins Meer den ganzen Dreck abwaschen und etwas Ball spielen, darauf folgt eine kurze Siesta und so um 19 Uhr trifft man sich dann bei uns auf der Terrasse zum Apero, natuerlich mit Ouzo, wir sind ja in Griechenland <). Danach gehts meistens so gegen 21/22 Uhr auf Essensjagd, nicht selten endet die mit einem Gyros oder Souvlaki!

Also ihr seht, es laesst sich durchaus hier leben!

Eine franzoesische Grabung ist aber an sich schon ein Abenteuer. Wir sind insgesamt 22 Franzosen, 4 Schweizer und einige Griechen. Das tut meinem Franzoesisch natuerlich ganz gut, wobei ich feststellen musste, dass ich mit gewissen Dialekten mehr Muehe habe als mit anderen, zum Beispiel mit den Leuten aus Marseilles....bzw. der Sueden im Allgemeinen. Ich wusste auch nicht, dass die Franzosen so viele Vorurteile gegenueber anderen Regionen haben, aber natuerlich auch gegenueber anderen Laendern, mit der Zeit kann einem das dann auch so ziemlich auf die Nerven gehen <). Gewisse Stundenten die hier sind, studieren an der Ecole Nationale Superieur, eine hoehere Schule fuer Allgemeinbildung, wo man gleichzeitig noch an einer Uni normal Faecher studiert, aber von der ENS fuers studieren bezahlt wird. Hoechst kompetitiv und dementsprechend arrogant treten einige von ihnen auch auf. Sie halten sich fuer Elitestudenten die sowieso intelligenter sind als alle anderen und immer recht haben. Dass es so etwas in der Schweiz gar nicht gibt und man deshalb auch nicht so studieren kann, interessiert sie nicht. Das sind dann auch diejenigen mit denen ich hier am meisten Muehe habe....

Aber was immer wieder fuer Belustigung sorgt, ist wenn mit den Griechen auf Englisch gesprochen werden muss, natuerlich gibt es eine Handvoll die das Englische im Griff hat und sich gut verstaendigen kann, aber der Grossteil vermeidet es Englisch zu reden. Dennoch liegen Virginie (eine Westschweizerin) und ich, regelmaessig unter dem Tisch vor Lachen wenn wieder irgendjemand etwas versucht zu bestellen. So letzte Woche als wir in einer Pizzeria waren, da hat Romain eine Pizza Aemme bestellt. Ja, wenn mans ausspricht und ueberlegt was es so fuer Pizzen gibt kommt man irgendwann auf die Idee dass es eine Pizza Ham sein soll! Heute hat er denn auch Brot bestellt, I ave breeeaaadee pleeeaaseee <) herrlich! Meine ich natuerlich alles nicht boese weil es ist ja ein schoener Akzent wenn man denn man verstanden hat was derjenige einem mitteilen will <)

Funde machen wir zur Zeit nicht sehr viele, aber wir haben Spass, wenn auch selten wirklich Motivation <) hier noch ein paar Bilder damit ihr seht wo ich zur Zeit lebe und was ich so mache

Zu viele Leute im Carre, inklusive Chef in der Mitte <))

Ja, Tobias wollte nicht, dass ich dieses Foto nehme aber in seinem Sektor misst man Mauerecken mit dem Geodreieck um einen Streit zu schlichten <))


Der Hafen in Kirrha gleich bei unseren Zimmer


 Der Isthmos von Korinth, sehr beeindruckend!

Meine Terasse mit Blick aufs Meer <)

PS, letzte Episode fuer diesen Eintrag....heute ist ein Polizist auf der Grabung aufgetaucht..nach langer Diskussion hiess es, wir muessen die Zelte abbauen weil ein Wirt reklamiert hatte, da er keine Zelte oder Pavillions aufstellen darf und wir welche haetten....lol...wie das so ist in Griechenland, gabs ne riesige Diskussion und dann hiess es knapp eine Stunde vor Arbeitsschluss, wir muessen das Zelt demontieren und raeumen fuer heute auf. STREIK, welcome in greece..oder france die streiken ja auch gerne <) am Mittagstisch gabs dann die Entaeuschung aeh Entwarnung, es gibt keine 2 Wochen Strandferien anstatt zu Arbeiten, morgen gehts weiter und wir duerfen die Zelte wieder aufbauen.

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Sieht aus wie ein Strafgefangenenlager. :-D

aramatique hat gesagt…

lach ja das mit dem gefangenenlager hat was;)
will mehr fotoooos! :D (vlt auch solche die diese theorie widerlegen^^)

Stephie hat gesagt…

hihi also ja manchmal komme ich mir auch so vor da <) aber tobias ist ja ein netter chef hehe

mehr fotos gibts vlt dann naechste woche, normalerweise muss ich ja arbeiten und nicht fotos machen hrhrhr

aramatique hat gesagt…

was die gefangenenlagertheorie wieder untermauert!;)