Dienstag, 18. September 2012

Ein Tag am Strand


Nach einer langen Anstrengenden Woche ging es fuer unser erstes Wochenende hier in Albanien nach Durres ans Meer. Ganz unerwartet fuehrte uns der Weg mit einem Minibus quer durch die albanischen Berge. Vielleicht haette ich im Geographie Unterricht besser aufpassen sollen, aber ich habe ganz bestimmt kein Hochgebirge erwartet zwischen der Ebene Korca und der Hauptstadt Tirana, die ungefaher eine halbe Stunde im Landesinneren liegt. Nach etlichen Panikattacken im Minibus ohne Anschnallgurte und mit einem Lenker der lieber seiner Beifahrerin schoene Augen machte anstatt auf die Strasse zu schauen, haben wir uns trotzdem noch nicht an die albanische Fahrweise mit ihren riskanten Ueberholmanoevern gewoehnt. Nach 4 Stunden sind wir dann in der Hauptstadt Tirana angekommen wo uns der Fahrer auch promt beim richtigen Bus ablieferte der in die Hafenstadt Durres fuehrte. Korca, Tirana und Durres sind die drei groessten Staedte Albaniens und zumindest Korca und Durres fuehlen sich trotzdem an wie Doerfer oder Kleinstaedte.
Die Leute sind unglaublich zuvorkommend in diesem kleinen Land. Auf dem Weg nach Durres im Bus haben wir Bekanntschaft gemacht mit einem Albaner aus Kosovo der in Durres in den Ferien war, mit einem Mix aus Albanisch, Deutsch, Englisch, Franzoesisch, Spanisch und Italienisch haben wir uns dann irgendwie auch halbwegs verstaendigen koennen. Anscheinend gut genug damit die Person die vor uns gesessen ist gehoert hat dass wir im Zentrum aussteigen wollen, haette sie uns nicht darauf hingewiesen dass wir aussteigen muessten, wir waeren wohl wieder nach Tirana zurueckgefahren und haetten noch einmal 1.30 Franken bezahlt, puh, Glueck gehabt!

Kaum ausgestiegen hat uns jemand der im selben Bus war gefragt wo wir hinwollen. Wir hatten natuerlich kein Hotel vorreserviert sondern standen da mit unserem Reisefuehrer der 3 Jahre alt war und haben auf das Hotel gezeigt. Er meinte dann wir sollen im folgen, was wir auch taten. Direkt lief er in ein Cafe und schnappte sich einen Kerl der gerade hineinmarschierte und sagte ihm wo wir hinwollten. Freundlich wie der aeltere Herr dann war hat er doch tatsaechlich kehrt gemacht um uns mit seinem Privatauto zum Hotel zu bringen. Leider stellte sich dann heraus, dass dieses nicht mehr existierte, so dass wir ihn baten uns zu einem anderen guten Hotel zu bringen. Und voila, endlich fanden wir auch jemanden der Englisch konnte! Der aeltere Hotelbesitzer und seine Frau hatten laengere Zeit in den USA gelebt und waren ebenso hilfreich. Fuer 12 Franken hatten wir also ein Doppelzimmer mit Bad fuer die Nacht . Puh, nun war es aber in Durres doch tatsaechlich abends um 9 noch fast 30 Grad, so dass wir uns auf die Terasse eines Restaurants setzten und Fisch mit Crevettenrisotto genossen, alles fuer, ja natuerlich nur 4 Franken!

Am naechsten Tag um 9 Uhr, unser innere Wecker der um 6 klingelt, hat nicht versagt, waren wir in einem Cafe und haben gefuellte Gipfeli gegessen um danach mit dem Taxi zu einem schoenen Strand zu fahren. Da haben wir dann den Tag genossen bis wir um 4 Uhr nachmittags genug Sonne und Meer hatten und wieder zurueck nach Durres fuhren. Mit einem Minibus ging es dann wieder zurueck nach Tirana um von dort mit einem anderen Minibus nach Korca zu fahren. Und auch hier hoert die Freundlichkeit der Albaner nicht auf. Der Minibus-chauffeur hat alle seine anderen Gaeste ausgeladen, so dass nur noch wir 4 im Wagen waren und hat uns gefragt wo wir hinmuessten. Nachdem wir ihm erklaert hatten dass wir einen Minibus nach Korca brauchen hat er gemeint, uiui das waere aber am anderen Ende von Tirana wo die abfahren wuerden! Wenn wir 5 Minuten warten, wuerde er uns hinfahren. HAtten wir tatsaechlich ein Privattaxi fuer 30 Minuten quer durch die Hauptstadt und er wollte nicht einmal unsere paar Franken zusaetzlich annehmen!

Mit einem etwas neueren Minibus ging es dann wieder zurueck uebers Gebirge, diesmal mit Gurt (!) und vielen riskanten Ueberholmanoevern, nach Korca.

Das Fazit unseres ersten und wahrscheinlich einzigen Wochenendausfluges, wetterbedingt: Albaner sind unglaublich hilfsbereite und freundliche Leute, das Land ist sicher zum Reisen (wenn man ein Problem hat, braucht man einfach Geld um die korrupte Polizei zu bestechen :)) und 1,5 Tage Wochenende sind definitiv nicht genug!

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