Freitag, 7. September 2012

Prospektion in Albanien

Seit letztem Sonntag bin ich in Korca, Albanien, und widme mich wieder einmal der Archaeologie. Wir laufen die Berge und Ebenen ab und schauen ob wir Keramik oder sonstige Ueberreste finden, die wir dann aufsammeln und mitnehmen.

Sehr nuetzliche Faehigkeiten die man hier lernt sind unter anderem navigieren mit einem GPS Geraet unter anderem durch die Maisfelder. Ja, ich werde wohl fuer laengere Zeit keinen Mais mehr essen, weil ich einfach zu viel Mais gesehen habe! Und man glaubt gar nicht dass so ein Maisfeld von innen so ganz vielseitig ist, der Mais sticht und es hat viele kleine Fliegen und sonstiges Krabbeltier. Am liebsten sind mir die schon vertrockneten Maisstauden die aber noch stehen, da hat man wenigstens Platz um sich dazwischen durchzuschlaengeln. Aber es ist und bleibt ein Abenteuer wenn man seinen Weg moeglichst gegen Norden oder Sueden durch ein grosses Maisfeld sucht.

Wir sind organisiert in einer 6er oder 7er Gruppe und stellen uns alle auf einer Linie auf mit ca. 15 Meter Abstand und laufen alle entweder Richtung Norden oder Sueden. Dazu benutzen wir GPS Geraete und eine Karte mit Gitter drauf, 1 Quadratkilometer gross. Das einzige was wir umgehen sind die Haeuser, da man nie weiss wo Hunde lauern die nicht angekettet sind. Auch die Schaafherden mit Hirtenhunden vermeiden wir grosszuegig um Aufregung zu vermeiden. Am liebsten sind mir aber die Berge, mit dem GPS in einer moeglichst geraden Linie den Berg hinaufrennt um dann wieder auf der anderen Seite hinabzuklettern. Eine Stunde spaeter laeuft man dann 250 Meter weiter oestlich oder westlich den selben Berg wieder hinauf und hinab. Ein Spass!

Was wir bisher gefunden haben? Eine Stelle mit sehr vielen Scherben in einem Kleefeld, zwischen Mais und Obstbaeumen, tote Tiere, viel Ungeziefer, Hunde, Katzen und ja, Besitzer der Felder und Einwohner der Doerfer. Heute hatten wir bereits am MOrgen um 9 Uhr eine Einladung zu einem Glas Raki, lokalem Traubenschnapps, von einer FAmilie im Dorf. Natuerlich durften wir aus Hoeflichkeit nicht ablehnen und fanden die Prospektion ploetzlich sehr lustig danach!

Die Leute hier in Albanien sind super freundlich und ueberhaupt nicht feindseelig, obwohl wir ueber ihre Felder laufen und durch ihr Gemuese und Mais, sie fragen was wir machen und dann arbeiten sie in aller Ruhe weiter. Faszinierend. Faszinierend ist auch die Fahrweise, Verkehrsregeln? Gibt es nicht! Aber alle verstehen sich gut auf der Strasse, zumindest in der STadt, leider hat Albanien immer noch sehr viele Verkehrstote, fast 200 im letzten Monat und das Land hat doch einiges weniger an Einwohnern als die Schweiz. Sicherheitsgurte sind zwar auf Schnellstrassen obligatorisch, aber werden nur angelegt wenn die Polizei in Sicht ist. Bis jetzt sind wir aber noch keine Zeugen von Unfaellen geworden, hoffen wir, dass das auch so bleibt!

Alles in Allem, ein toller Wanderurlaub hier, das einzig muehsame sind die Maisfelder! Mehr Info gibts bald >)

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