Freitag, 28. September 2012

Prospektion Niveau 5/5

Passend zum Ende der Prospektion hier in Albanien haben wir eine Zone bekommen mit einer hoeheren Schwierigkeitsstufe die nicht nur die Nerven sondern auch die bereits mueden Muskeln herausfordert. Stangenbohnenfelder mit Stachelgewaechs dazwischen. Nach dem Mais, dem gepfluegten Feld nun auch noch Bohnen. Zu allem Uebel, haben wir in dieser Zone auch viel mehr Spinnen, zum Glueck nur kleine, aber trotzdem. Das heisst wenn man sich zwischen den Draethen und den Bohnen hindurchquetscht hat man auch schoen die Spinnweben ueberall im Gesicht und ueber den Koerper verteilt. Wunderbar!

Doch nicht nur die Bohnen haben unsere Nerven strapaziert, auch ein betonierter Kanal hat uns das Leben schwer gemacht. Hinabschlittern ging ja einfach, nur wie kommt man auf dem schraegen Rand auch wieder hoch? Dummerweise habe ich mir gestern auch noch ein wenig den Knoechel gestaucht, so dass das Springen eher schwierig war und auch das Laufen auf dem umgepfluegten Feld nicht gerade vorteilhaft. Zum Glueck war es die letzte Herausforderung.

Nun am Ende dieser 4 Wochen bleiben viele Eindruecke zurueck. Ich weiss nun wie man mit einem GPS Geraet navigiert, kann ja irgendwann mal nuetzlich sein, und kenne Maisfelder von innen. Peperoni Felder habe ich aber ebenso hassen gelernt wie Maisfelder und Stangenbohnen, da sie meist gut gewaessert sind und man, waehrend man ueber die Pflanzen drueberhuepft, versuchen muss nicht im Schlamm dazwischen zu versinken! Ich weiss jetzt auch wie Zwiebeln, Knoblauch, Kartoffeln, Steckrueben und vor allem Tabak waechst und wie die Bauern hier mit einfachen Mitteln ihre Felder zu bestellen wissen. Nur mit den armen Pferden hatte ich jeweils Mitleid wenn sie wieder eine ganze Fuhre voll Heu oder trockene Bohnen oder Mais auf dem Wagen oder sogar auf dem Ruecken transportieren mussten.

Mir ist nun klar wie gefaehrlich Hirtenhunde sein koennen wenn man den Schafen zu nahe kommt, da sie zusammen grossezogen werden, und ich habe gelernt dass wenn man in einer Linie mit Abstand auf eine Schafherde zulaeuft, die Hunde Angst bekommen und einem zusammentreiben und anbellen. Funktioniert tiptop und hat mir ein paar mal einen ganz schoenen Schrecken eingejagt. Hirtenhunde in Albanien verstecken sich auch unglaublich gerne in der Landschaft, so dass man sie im letzten Augenblick sieht, weil sie sich im Kanal oder mitten in einem Schlammloch im Weg verstecken. Gerne werden sie auch in den Apfel oder Birnenplantagen angekettet und man hofft, dass die Ketten stark genug sind um die Bestien zurueckzuhalten. Da sind mir die treuen Strassenhunde dann doch lieber!

Trotz allen Unangenehmlichkeiten war diese Prospektion eine tolle Erfahrung und man lernt eine ganz andere Kultur kennen. Am meisten beeindruckt hat mich die Freundlichkeit der Leute auf den Feldern wenn man ihnen durch ihre Anbauten laeuft. Wuerde man in der Schweiz einfach so ueber irgendwelche Felder laufen, wuerde wohl die Gefahr bestehen, dass jemand die Polizei ruft. In Chile wuerde wohl sogar auf einen geschossen wenn man durch Aepfelplantagen laeuft.

Nun faengt also schon bald das richtige Leben wieder an und ich freu mich drauf!

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