Passend zum Ende der Prospektion hier in Albanien haben wir eine Zone
bekommen mit einer hoeheren Schwierigkeitsstufe die nicht nur die
Nerven sondern auch die bereits mueden Muskeln herausfordert.
Stangenbohnenfelder mit Stachelgewaechs dazwischen. Nach dem Mais, dem
gepfluegten Feld nun auch noch Bohnen. Zu allem Uebel, haben wir in
dieser Zone auch viel mehr Spinnen, zum Glueck nur kleine, aber
trotzdem. Das heisst wenn man sich zwischen den Draethen und den Bohnen
hindurchquetscht hat man auch schoen die Spinnweben ueberall im Gesicht
und ueber den Koerper verteilt. Wunderbar!
Doch nicht
nur die Bohnen haben unsere Nerven strapaziert, auch ein betonierter
Kanal hat uns das Leben schwer gemacht. Hinabschlittern ging ja einfach,
nur wie kommt man auf dem schraegen Rand auch wieder hoch? Dummerweise
habe ich mir gestern auch noch ein wenig den Knoechel gestaucht, so dass
das Springen eher schwierig war und auch das Laufen auf dem
umgepfluegten Feld nicht gerade vorteilhaft. Zum Glueck war es die
letzte Herausforderung.
Nun am Ende dieser 4 Wochen
bleiben viele Eindruecke zurueck. Ich weiss nun wie man mit einem GPS
Geraet navigiert, kann ja irgendwann mal nuetzlich sein, und kenne
Maisfelder von innen. Peperoni Felder habe ich aber ebenso hassen
gelernt wie Maisfelder und Stangenbohnen, da sie meist gut gewaessert
sind und man, waehrend man ueber die Pflanzen drueberhuepft, versuchen
muss nicht im Schlamm dazwischen zu versinken! Ich weiss jetzt auch wie
Zwiebeln, Knoblauch, Kartoffeln, Steckrueben und vor allem Tabak waechst
und wie die Bauern hier mit einfachen Mitteln ihre Felder zu bestellen
wissen. Nur mit den armen Pferden hatte ich jeweils Mitleid wenn sie
wieder eine ganze Fuhre voll Heu oder trockene Bohnen oder Mais auf dem
Wagen oder sogar auf dem Ruecken transportieren mussten.
Mir
ist nun klar wie gefaehrlich Hirtenhunde sein koennen wenn man den
Schafen zu nahe kommt, da sie zusammen grossezogen werden, und ich habe
gelernt dass wenn man in einer Linie mit Abstand auf eine Schafherde
zulaeuft, die Hunde Angst bekommen und einem zusammentreiben und
anbellen. Funktioniert tiptop und hat mir ein paar mal einen ganz
schoenen Schrecken eingejagt. Hirtenhunde in Albanien verstecken sich
auch unglaublich gerne in der Landschaft, so dass man sie im letzten
Augenblick sieht, weil sie sich im Kanal oder mitten in einem
Schlammloch im Weg verstecken. Gerne werden sie auch in den Apfel oder
Birnenplantagen angekettet und man hofft, dass die Ketten stark genug
sind um die Bestien zurueckzuhalten. Da sind mir die treuen
Strassenhunde dann doch lieber!
Trotz allen
Unangenehmlichkeiten war diese Prospektion eine tolle Erfahrung und man
lernt eine ganz andere Kultur kennen. Am meisten beeindruckt hat mich
die Freundlichkeit der Leute auf den Feldern wenn man ihnen durch ihre
Anbauten laeuft. Wuerde man in der Schweiz einfach so ueber irgendwelche
Felder laufen, wuerde wohl die Gefahr bestehen, dass jemand die Polizei
ruft. In Chile wuerde wohl sogar auf einen geschossen wenn man durch
Aepfelplantagen laeuft.
Nun faengt also schon bald das richtige Leben wieder an und ich freu mich drauf!
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