Samstag, 26. März 2011

Trekking im Colca Canyon

Am Mittwoch Morgen um 3 Uhr (ja morgens nicht nachmittags) sind wir aufgebrochen in Richtung Colca Canyon, ca. 160km nordwestlich von Arequipa gelegen. Der Colca Canyon ist doppelt so tief wie der Grand Canyon und unsere Mission: Kondoren beim Fliegen zusehen, Hinabsteigen, Fluss überqueren, Uebernachten, weiterwandern, Fluss überqueren, Uebernachten und wieder hinaufsteigen.
Wir haben tatsächlich Glück gehabt und einige Kondore gesehen, und ich habe es auch geschafft einige mehr oder weniger scharfe Bilder zu schiessen, die ich euch natürlich nicht vorenthalten werde ;-))

Insgesamt knapp 1 Kilometer haben wir in Höhenmetern gemessen beim Auf- und Abstieg zurückgelegt und dafür jeweils 3 Stunden gebraucht. Der Canyon selber ist wunderschön, die Vegetation (abgesehen von den vielen Kakti) sieht derjenigen in den schweizer Bergen sehr ähnlich, so dass wir uns wie zu Hause gefühlt hatten. Die erste Nacht verbrachten wir in einem kleinen Paradies mit vielen Blumen und in kleinen Hüttchen. Das Essen war sehr lecker, was wir nach dem harten Abstieg der wirklich in die Beine (bei mir in die Wädli) ging, auch brauchen konnten! Da wir so früh aufgestanden sind, waren wir bereits am Mittag an unserem Schlafplatz und konnten den Nachmittag dort gemütlich bei etwas zu trinken und in netter Gesellschaft verbringen. Am Abend stiessen dann zu unserer Dreiergruppe noch 3 weitere, 2 Französinnen und ein Argentinier die für die restliche Zeit bis wieder hinauf mit uns unterwegs waren. Ich hatte natürlich wieder ein Sprachendurcheinander weil statt Französisch irgendwie nur Spanisch kam, und das Englisch wurde zwar bis am Ende wieder zu Englisch aber dafür kann ich jetzt wohl kein Spanisch mehr. Naja wird schon irgendwie gehen ;-))
Am nächsten Tag wanderten wir dann über die kleinen Dörfchen im Canyon zur Oase, unserem Nachtlager für die zweite Nacht. Dort sind wir ebenfalls am Mittag angekommen und haben uns sogleich in den herrlich kühlen, hellblauen Pool gestürzt. Am Nachmittag habe ich es mir dann, nach einem Powernap, mit dem Buch in der Hängematte gemütlich gemacht und es mir gutgehen lassen.

Heute am letzten Tag sind wir dann um 5 Uhr losgelaufen, als es praktisch noch dunkel war um die letzte Etappe bis zur Spitze in Angriff zu nehmen. Nach 2:40h habe ich es auf den Gipfel geschafft, etwas weniger als eine halbe Stunde vor den Maultieren die eine Stunde später losgelaufen sind ;) ich war froh, musste ich sie nicht unterwegs vorbeilassen, ist doch etwas beeindruckend wenn die so nahe an dir vorbeilaufen und du hinter dir die Felswand hast und nicht ausweichen kannst. Aber ging ja zum Glück alles gut ;-)

Oben gab es dann endlich Frühstück und nach einigen Fotostops sind wir in den heissen Thermalbädern gelandet, die uns fast ein bisschen zu heiss waren in der Mittagshitze. Aber mehr als eine Stunde hatten wir auch nicht Zeit, danach ging es erfrischt zum Mittagsbuffet und danach zurück nach Arequipa. Pünktlich zum Ende des Mittagessens als es wieder zurück zum Bus gehen sollte kam natürlich ein Gewitter mit Hagel, so dass wir schlussendlich Tropfnass im Bus ankamen, der nicht gleich vors Gebäude fahren konnte.

Auf dem Rückweg haben wir dann einen Bus-Unfall passiert, den ersten seit wir unterwegs sind. Der Vorderreifen des Busses ist geplatzt, so dass er im STrassengraben landete. Glücklicherweise war ein Felsen auf der rechten Seite so dass der Bus schräg am Felsen landete. 50 Meter weiter vorne wäre er in die Tiefe gestürzt. Wir wissen nun, welches Unternehmen wir besser nicht nehmen wenn wir die Strecke wieder zurück nach Puno fahren (wobei die Strasse zurück hauptsächlich auf der Bergseite ist und nicht auf der Talseite ;-))

Alles in Allem sind wir nun müde aber glücklich und zufrieden wieder in unserem 2er Schlafsaal in Arequipa angelangt und gehen später dann noch etwas Gutes essen und mehr oder weniger früh ins Bett in der Hoffnung dass es Muskelkater und Blasen an den Füssen Morgen besser geht. Bilder werden dann natürlich noch folgen!

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