Montag, 10. Januar 2011

Auf dem Beagle Kanal

Nachdem wir gestern gemütlich das Städtchen Ushuaia erkundet haben und dem Museo del fin del mundo einen Besuch abgestattet haben, gab es heute wieder etwas mehr Action.
Wir haben eine Tour gebucht bei der wir mit einem grossen Katamaran über den Beagle Kanal gefahren sind und uns dabei zahlreiche Inseln mit Seelöwen und Kormoranen angesehen haben. Der Höhepunkt war aber ganz klar der Besuch bei Pingu und seinen Freunden die zu Hunderten am Strand herumgetollt haben. Hauptsächlich Magellan Pinguine haben wir dabei gesehen, Bilder folgen :) (leider ist das Internet hier waaahnsinnig langsam, so dass wir auf das nächste Hostel hoffen)

Nach den Pinguinen ging es dann weiter zur Estancia Harberton, einer alten Farm die im 19. Jahrhundert von Thomas Bridges, einem englischen Missionar, gegründet wurde. Thomas Bridges wurde als kleiner Junge in Bristol auf einer Brücke von einem Priester gefunden und erhielt darum den Nachnamen Bridges. Thomas wurde er genannt weil auf seiner Kleidung ein T gefunden wurde.
Bereits in Jungen Jahren ging Thomas mit anderen Missionaren ins Terra del Fuego und gründete dort eine Mission. Schnell freundete er sich dabei mit dem einheimischen Yamana Stamm an, der an den Küsten siedelte und vom Fischfang und der Jagd lebte. Eines seiner Lebenswerke war das Erstellen eines Wörterbuches Yamana - Englisch das erst nach seinem Tod veröffentlich werden konnte. Mit 19 Jahren übernahm Thomas die Mission, da sein Mentor wieder zurück nach England beordert wurde und gründete auf dem gegenüberliegenden Yamana Land die Estancia Harberton, nachdem er das Land (20 000 Hektaren) vom Staat zugesprochen bekam. Harberton nannte er die Estancia deshalb weil es der Geburtsort seiner Frau war. Das Haus welches heute noch auf dem Anwesen steht und der 4. Generation von Bridges als Zuhause dient wurde sogar extra aus England mit dem Schiff eingeführt und dort gebaut. Wir hatten heute eine Führung über einen kleinen Teil des Anwesens wobei wir der Familie durch den Garten ums Haus gelaufen sind und in die alte Küche geschaut haben, wo gerade gekocht wurde. Danach ging es weiter auf eine Anhöhe von wo aus man einen wunderbaren Blick über die Bucht und die Gebäude des Anwesens hatte. Ein kleiner Spaziergang durch einen Wald auf dem Gelände hat uns die verschiedenen einheimischen Baumtypen und die ursprünglichen Behausungen der Yamana und Ono Stämmen nähergebracht. Ein Besuch im Stall der Schafe, der heute nur noch als Museum dient, da in einem Winter alle Schafe verhungert sind, da über den ganzen Winter sehr viel Schnee lag und es sehr kalt war, war ebenfalls sehr interessant.
Über die Hütten für die Boote ging es dann zum Museum, was sehr aktuell ist und von der Frau des jetztigen Besitzers der Farm die Meeresbiologin ist, verwaltet wird. Dort machen sie regelmässige Patrouillen am Strand um gestrandete und gestorbene Meeressäugetiere und Vögel aufzusammeln um diese dann vom Fleisch zu befreien (was fürchterlich stinkt, da die getrockneten Tiere in Netzsäcken in Wassertonnen eingelegt werden für ca. 1 Jahr bis sich das Fleisch sanft vom Knochen gelöst hat). Später werden in Handarbeit die Knochen gereinigt und gebleicht und dienen der Forschung. Als wir da waren wurde gerade noch ein Pinguin seziert, was auch eher naja gewöhnungsbedürftig war. Im kleinen Museum selbst bekamen wir dann noch eine super Führung über Meeressäugetieren und deren Skelette wo wir sehr viel gelernt haben und auch das meiste anfassen konnten.

Da ging es dann auch bereits wieder mit dem Bus in Richtung Ushuaia zurück mit ein paar Zwischenhalten um Fotos zu machen, unter Anderem auf einer Ranch wo Huskies aus Alaska zu Schlittenhunden ausgebildet werden. In diesem kühlen Klima natürlich ideal, wobei uns die Haltung der Tiere eher etwas zu denken gab. Jeder Hund hatte einen Pfahl an dem er mit einer Kette festgemacht war und eine blaue Regentonne als "Hütte". Dennoch waren es wunderschöne Tiere die wir da begutachten durften. Einer der Leithunde soll sogar ein direkter Nachkomme eines Wolfes sein.

Somit hatten wir heute einen sehr lehrreichen und interessanten Tag mit atemberaubender Landschaft und wunderschönem Wetter! (Bilder folgen)

PS: Wer liest, der liest, wems zu viel ist der solls lassen ;-))

1 Kommentar:

aramatique hat gesagt…

biilder! biilder! biilder! :D
bi va of di tonne pinguine gspannt, jööö! scho di chli horde im zoo esch so mega süess. danke för öii bricht (ond iehr verwöhnit üüs ja doch hrrhrr (bis jetz^^)), i finds mega kuhl!