Samstag, 29. Januar 2011

Bye Argentinien, Hallo Chile!

Nach einer Ruhepause in Bariloche wo wir es uns ein paar Tage gutgehen liessen bei Käsefondue, Schokoladenfondue, Bernhardiner streicheln, ausschlafen, am See sitzen, lesen, spazieren, Sonne tanken und einem Coiffeurbesuch, ging es heute Morgen weiter nach Chile.
Die Landschaft durch die der Bus fuhr (was übrigens ein riesiger Nationalpark ist, in dem auch die Stadt Bariloche liegt) war wirklich atemberaubend mit dunkelblauen Seen und schönen Wäldern. Leider war das braune Tier am Waldrand nur eine Kuh und kein Huemul (eine einheimische Rehart mit lustigem Namen) so dass ich mich vergebens gefreut habe endlich so ein Tierchen zu sehen das auf jeder Warntafel auftaucht um sie vor Hunden und Touristen in den Nationalparks zu schützen.
An der argentinischen Grenze mussten wir diesmal nicht sehr lange warten, und auf den neuen Stempel im Pass folgte eine Passfahrt quer über die Anden zur chilenischen Grenzstation auf der anderen Seite der Berge.
Dort wurden dann die Pässe eingesammelt und der Bus fuhr weiter zur Gepäckkontrolle. Die ganzen Koffer wurden ausgeladen und in zwei Reihen auf Tische gelegt während wir mit dem Handgepäck in einem grossen Raum warten mussten. Währenddessen untersuchten Hunde die ganzen Koffer und pickten tatsächlich einige heraus die noch genauer untersucht werden mussten. Wobei die Hunde nach frischen Produkten wie Früchten schnüffelten. Mein Koffer wurde dann auch prompt als Lockvogel auserkoren so dass der Hund sein Spielzeug was der nette Herr daran befestigt hatte dann fand.
Nachdem auch unser Handgepäck durchschnüffelt wurde (im wortwörtlichsten Sinne) wurde alles noch einmal durch den Scanner geschickt und wieder in den Bus verräumt, so dass sich die Wartezeit in Grenzen hielt.
In Osorno sind wir dann in den nächsten Bus nach Valdivia umgestiegen, einem kleinen Städtchen am Meer bzw. an einem Fluss der ins Meer führt, wo wir nun gelandet sind. Nachdem wir eine Bank gefunden hatten, sind wir nun auch wieder im Besitz der richtigen Landeswährung und unser Teil der Reise in Chile kann starten.
Erste Eindrücke von Chile:
- Die Autofahrer halten am Fussgängerstreifen! Unglaubliche Erfahrung nach Argentinien
- Die Menschen haben keinen ganz so komischen argentinischen Dialekt, reden dafür einfach doppelt so schnell
- Man trifft ständig Leute wieder die man irgendwo in einem anderen Hostel schon getroffen hat
- Die Unterkünfte scheinen tatsächlich etwas billiger zu sein!

Morgen werden wir Valdivia unsicher machen, den Fischmarkt besuchen, den botanischen Garten und eventuell noch ein Museum. Die Seelöwen die im Fluss schwimmen und mit den Möwen um die Fische kämpfen haben wir heute schon bewundern können. Am Sonntag soll es dann voraussichtlich weitergehen um nach Pucon zu fahren, wo ein chilenischer Nationalpark auf uns wartet, diesmal mit Vulkanen!

Montag, 24. Januar 2011

Esquel und Reise nach Bariloche

Wie ihr bereits am Ende von Beas Blogeintrag lesen könnt haben wir die 2 Tage in Esquel im Nationalpark verbracht und uns ein paar schöne Dinge angesehen.
Die alten Bäume haben wir tatsächlich gesehen, sogar einen Querschnitt von einem und die wachsen tatsächlich nur zwischen 0.8 und 1.2 Milimeter pro Jahr! Kein Wunder sind sie nicht so wahnsinnig riesig im Durchmesser mit 2600 Jahren ;-) aber dafür umso beeindruckender wenn man das weiss! Die Rinde ist gaaaanz weich zum anfassen, was ganz lustig ist, wenn man das mit anderen Bäumen vergleicht.
Am zweiten Tag im Nationalpark haben wir uns dann wieder auf die Suche nach Pinturas also Malereien gemacht die vor langem an einem Felsen angebracht worden sein sollen. Nach genauerem Hinsehen haben wir sie dann weiter oben an der Wand entdeckt, aber nach den Cuevas haben sie uns dann leider nicht mehr umgehauen. Aufgrund mangelnder Pläne (weil alles andere was es in der Nähe zu sehen gab so ca. 2-3 Stunden Wandern entfernt gewesen wäre) und mangelnder Wanderlust haben wir uns dann um 11 auf eine Wiese gelegt in die Sonne und haben gedöst, gelesen und kreativ geschnitzt (bea). Eigentlich haben wir da bereits unsere Erholunstage gestartet und so auf den Bus gewartet der uns um 3 Uhr wieder zurück ins Dörfchen gefahren hat wo wir uns einen Fruchtshake und Kuchen gegönnt haben. Am Abend gabs dann die aufgewärmten Älplermagronen (oder das beste was wir hier machen konnten) vom Vorabend was trotz allem herrlich war ;)

Am Sonntag Morgen ging es dann weiter nach Bariloche, ebenfalls auf der Ruta 40, wobei dieser Teil sich dadurch vom Unteren unterschied, dass er geteert war (jipiiii) und die Landschaft wirklich breathtaking war wie im Guide steht. Im HIntergrund sah man immer die schneebedeckten Berge der Anden während in der hügeligen Landschaft immer mal wieder ein See auftauchte. Wo am Sonntag alle Argentinier mit ihren Autos hinfuhren um zu baden, ein bisschen wie in der Schweiz an einem Sonntag ;-) Momentan geniessen wir die Zeit in Bariloche wie Bea bereits geschrieben hat um Kräfte zu sammeln für die chilenischen Naturwunder ;)

Freitag, 21. Januar 2011

Reise von El Chaltén nach Esquel

Mehr oder weniger früh am Mittwoch morgen ging es los mit dem Bus (für den wir doch tatsächlich 100 Franken bezahlt haben) in Richtung Bajo Caracoles wo wir eine gleich anschliessende Tour zu der Cueva de los Manos gebucht hatten, während unser Gepäck nach Perito Moreno weiterfuhr.
Gut organisiert ist hier wirklich alles, das muss man den Argentiniern lassen. Als unser grosse Car auf den Parkplatz in dem kleinen Kaff einfuhr, wo es gerade einmal Toiletten in ein paar Wohnwagen hatte sowie einige wenige Häuser und (man staune) ein HOTEL ;), da wurden wir bereits von einem Minibus erwartet der uns zu den Cuevas bringen sollte.
Nach bereits 9 Stunden im Bus auf der von Bea so viel gelobten Ruta 40, die im übrigen eine sehr mühsame Schotterpiste war, waren wir bereits durchgeschüttelt. (Man kann sich das so vorstellen: Für die doppelt so lange Strecke auf einer anderen Strasse hätte man weniger als die Hälfte der Zeit gebraucht!)
Der kleine Minibus aber toppte das ganze Geschüttel noch deutlich! Als menschliche Federungen hüpften wir bei jeder Bodenwelle durch den Bus so dass uns nach weiteren 2 Stunden Fahrt langsam das Hinterteil schmerzte vom vielen sitzen und durchgerüttelt werden. Glücklich aus dem Bus zu kommen trafen wir also bei den Cuevas ein und bekamen zuerst einmal einen Helm verpasst (nicht dass wir in die Höhlen hineingeführt worden wären, aber aussen scheint es auch gefährlich zu sein ;)) und dann gings los auf einem wunderschönen Weg, von wo aus man eindrücklich den Canyon des Rio Pintura bewundern konnte zu den 8000 Jahre alten Malereien.
Das Weltkulturerbe der Unesco hat uns dann wirklich umgehauen. Während 4000 Jahren wurden die Höhlen von Nomaden als vorübergehende Unterkunft genutzt und überall hinterliessen sie Handabdrücke oder malten Tiere oder Jagdszenen auf die Wände. Die Farben dafür wurden mit natürlichen Mineralien angemischt und haben sich bis heute sehr gut erhalten!

Danach ging es noch zu einem kurzen "Trekking" hinab zum Fluss, der im Tal des Canyons vor sich hinschlängelt, zu den Kühen und den Calafate-Beeren. Mit der untergehenden Sonne in den Bergspitzen ein wirklich atemberaubender "Spaziergang". Da leider der zweite Minibus der uns hätte abholen sollen kaputt ging, mussten wir die ganze Schotterstrasse wieder zurück nach Bajo Caracoles um von da aus auf der Ruta 40 nach Perito Moreno zu fahren, was uns natürlich fast 2 Stunden mehr Zeit gekostet hat als wenn wir durch den Canyon zur anderen Strasse gekommen wären.
Völlig erschöpft sind wir dann in der Unterkunft angekommen und um halb Zwei tot ins Bett gefallen. Morgens um 7 ging es dann schon wieder los und wir haben am Strassenrand auf den Bus gewartet der uns nun heute nach Esquel bringt, wo wir mal wieder 2 Tage am Stück bleiben werden! Zum Glück ist die Strasse dahin nun geteert, sonst würde ich mich ständig vertippen ;-)

In Esquel werden wir uns dann hoffentlich den Nationalpark mit den über 2000 Jahre alten Bäumen ansehen können! Bericht wird folgen :)

Sonntag, 16. Januar 2011

Zurück in die Zivilisation!

Nach einer Nacht mitten im Nirgendwo wurden wir dann am Donnerstag Morgen um viertel nach Acht vom Fahrer geweckt, der meinte es müsse jetzt schnell gehen die Fähre würde fahren und der Stau der Nacht wäre soweit abgebaut, dass man ohne lange zu warten die Fähre benutzen kann. Man muss nur vor den ganzen Bussen und Lastwagen sein die von Süden her über die Grenze kommen.
Also ging es los und nach fast 2 Stunden Schotterpiste kamen wir an der Magellan Strasse an, die wir auf der Fähre überquerten. Delphine haben wir leider keine gesehen, die soll es da ab und zu geben, aber man kann halt nicht immer Glück haben, wir waren schon froh dass wir von der Insel runterkamen!

Nach Punta Arenas kamen wir leider dann trotzdem nicht, nach Puerto Natales wo der berühmte Torres del Paine Nationalpark ist und der eigentlich unser Ziel war, noch weniger, also ging es wieder nach Osten über die Grenze zurück nach Argentinien. Innerhalb von 2 Tagen sind wir somit fast 7 Stunden an einer Grenze gestanden und haben gewartet. Dafür haben wir nun 4 neue Stempel im Pass yeah ;-) Dennoch war der Ausflug nach Chile unverhofft kurz und wir kamen Nachmittags um 4 im argentinischen Rio Gallegos an (siehe Karte) und haben dort dann den ersten Bus nach El Calafate genommen, wo es im Nationalpark Los Glaciares Gletscher zu sehen gibt. Was eigentlich erst nächste Woche geplant gewesen wäre. Aber manchmal muss man halt kurzfristig umplanen.

In Chile ist die Situation immer noch nicht besser. 2 Bekannte die wir in Ushuaia kennengelernt haben sitzen in Puerto Natales fest und haben uns geschrieben, dass sie nicht in den Nationalpark können weil die Strassen immer noch blockiert werden. Mehrere Personen sind immer noch im Nationalpark eingesperrt und kommen nicht mehr heraus und haben kaum noch was zu essen. Bis Montag wird sich die Situation auch nicht ändern, so dass wir uns entschieden haben diesen wunderschönen Nationalpark auszulassen und dafür einen weiteren im nördlichen Argentinien noch zu besuchen, da wir sozusagen 5 Tage "gespart" haben.

Hier in El Calafate ist es ebenfalls sehr schön, direkt am Lago Argentino gelegen der gefüllt ist mit Schmelzwasser von Schnee und den 5 Gletschern. Heute haben wir einen Ausflug gemacht zum Perito Moreno Gletscher, einem der wenigen die ständig an Grösse zunehmen und nicht verlieren. Eine sehr beeindruckende Erfahrung wie ihr dann den Bildern entnehmen könnt, wenn ich dazukomme sie hochzuladen. Hier ein Vorgeschmack:



Im überaus touristischen Dorf ist leider auch alles sehr teuer, so dass wir uns jetzt etwas aufs eigene Kochen und Sandwich machen beschränken. Denn das mit den Geldautomaten hier ist so eine Sache. Bereits gestern als uns das Bargeld ausging suchten wir einen Geldautomaten der Geld spuckt und wurden beim 5. und letzten schliesslich fündig. Gut zu erkennen an der endlos langen Schlange von Touristen davor. Heute brauchten wir widerum Geld da es in El Chalten, dem nächsten Ort wo es am Montag hingeht, keinen Automaten hat und man nirgends mit Kreditkarte zahlen kann (Touristen-Schikane nennt man das dann wohl). Also wieder quer durchs Dorf um beim 5. (diesmal einem anderen) Automaten eine Schlange zu sehen und glückliche Gesichter die aus der Türe kamen, was auf Geld hindeutete. Man könnte meinen die Banken wären auf so einen Ansturm gefasst, vor allem wenn man vieles nicht mit Karte bezahlen kann (eigentlich gar nichts ausser Restaurants). Aber stattdessten spucken die Automaten auch nicht wirklich viel Geld auf einmal, was etwas problematisch ist, wenn man viel Geld braucht und bei jeder Abhebung noch draufzahlt ;-))

Aber alles in Allem haben wir den Umweg und die Probleme im südlichen Chile gut umgangen und setzen unsere Reise nun planmässig in Richtung Norden fort, wenn auch etwas früher als geplant.

Freitag, 14. Januar 2011

Im Wilden Westen

12. Januar 2011

Während ich diesen Blogeintrag vorschreibe, sitzen wir in einer kleinen Hosteria ca. 1 Kilometer hinter der chilenischen Grenze wo wir mitten im Nirgendwo sozusagen unfreiwillig gestrandet sind...
Aber beginnen wir von vorne: Heute morgen um 5 Uhr sind wir zeitig aufgestanden und um 6 fuhr unser Bus von Ushuaia aus in Richtung Punta Arenas los. Durch die malerische Landschaft der Berge mit den Schneehüten und den Wäldern, die sich dadurch auszeichnen, dass die abgestorbenen Bäume nicht vermodern sondern einfach von lustigem hängendem Moos überwuchert werden. Teilweise hängt dieses leicht grüne Moos in Fäden auch von den noch lebenden Bäumen herunter. Den genauen Namen oder die Funktion haben wir bisher leider noch nicht in Erfahrung bringen können aber es sieht spektakulär aus und prägt das Landschaftsbild von Tierra del Fuego.
Nach einem kleinen Schläfchen als es weiter ging durch die eher karge Steppenlandschaft kamen wir um 10:15 an der argentinischen Grenze an, leider hinter 2 riesigen Reisecars. Nach gut 2 Stunden waren wir ausgestempelt (ohne den Bus je verlassen zu haben) und durften weiterfahren, ca. 10 Minuten bis zur chilenischen Grenze. Dort ging der Spass dann weiter, nach einer Stunde im Bus durften wir mit unseren Pässen die Stempel abholen, nach einer weiteren Stunde im Bus warten mussten wir dann mit dem Gepäck durch die Sicherheitskontrolle wo alles nach Früchten und Milchprodukten untersucht wurde. Nach knapp 5 (!!!) Stunden an der Grenze machten wir schlussendlich ca. 1 km hinter der Grenze an der Hosteria halt um uns mit Sandwich und Wasser zu versorgen.
Da wurden uns dann vom Guide der englischen Reisegruppe die mit uns im Bus reist darauf aufmerksam gemacht, dass im Süden Chiles ein Generalstreik stattfindet und alle öffentlichen Verkehrsmittel stillgelegt wären. Die Strasse von Ushuaia wäre ebenfalls kurz nachdem wir rausgefahren sind blockiert gewesen und die Fähre die man braucht um aufs Festland überzusetzen funktiort auch nicht. Somit sind wir nun mitten im Nirgendwo (Bilder folgen) im chilenischen Teil des Feuerlandes gestrandet und bezahlen 50 (!!!!!) Dollar pro Person für ein Hotelzimmer, 5 Franken für einen halben Liter Wasser und fühlen uns preislich gesehen wie in der Schweiz. Der Notvorrat an Dollar ist heute beträchtlich geschrumpft, denn mit Kreditkarte kann man hier natürlich nicht zahlen, der Strom kommt vom Generator und das heisse Wasser tröpfelt nur zur Dusche raus.
Aber immerhin haben wir doch noch ein Bett erobern können nachdem es lange Zeit so ausgesehen hat als müssten wir im Bus schlafen oder auf dem Boden im Restaurant. Das Bett ist wirklich sehr toll und ich denke wir werden hier suuuuper schlafen!

Über eine gewisse Bevölkerungsgruppe werde ich mich hier jetzt nicht weiter auslassen, obwohl allein dies einen Blogeintrag füllen würde. Bereits zum 2. Mal von 2 Tagen wurden wir zu unseren Ungunsten manipuliert um es erst im Nachhinein zu merken. Leider sind diese Leute momentan in Scharen hier unterwegs und es ist fast unmöglich sie zu meiden. Es scheint als hätten alle Ende Dezember ihren 2-jährigen Militärdienst abgeleistet und sind nun auf Reisen (auch die Frauen, damit könnt ihr euch denken von wem ich spreche, siehe auch im Blog von Bea)

Nach einer grossen Mütze Schlaf im superbequemen-mordsteuren-Bett geht es hoffentlich morgen weiter nach Punta Arenas (auch wenn die News gesagt haben der Streik wäre Indefinido) wenn nicht, werden wir uns überlegen müssen in welche Richtung wir gehen, viele Optionen gibt es nicht: Abwarten, Ausfliegen oder mit einem teuren Boot nach Chile.

Montag, 10. Januar 2011

Auf dem Beagle Kanal

Nachdem wir gestern gemütlich das Städtchen Ushuaia erkundet haben und dem Museo del fin del mundo einen Besuch abgestattet haben, gab es heute wieder etwas mehr Action.
Wir haben eine Tour gebucht bei der wir mit einem grossen Katamaran über den Beagle Kanal gefahren sind und uns dabei zahlreiche Inseln mit Seelöwen und Kormoranen angesehen haben. Der Höhepunkt war aber ganz klar der Besuch bei Pingu und seinen Freunden die zu Hunderten am Strand herumgetollt haben. Hauptsächlich Magellan Pinguine haben wir dabei gesehen, Bilder folgen :) (leider ist das Internet hier waaahnsinnig langsam, so dass wir auf das nächste Hostel hoffen)

Nach den Pinguinen ging es dann weiter zur Estancia Harberton, einer alten Farm die im 19. Jahrhundert von Thomas Bridges, einem englischen Missionar, gegründet wurde. Thomas Bridges wurde als kleiner Junge in Bristol auf einer Brücke von einem Priester gefunden und erhielt darum den Nachnamen Bridges. Thomas wurde er genannt weil auf seiner Kleidung ein T gefunden wurde.
Bereits in Jungen Jahren ging Thomas mit anderen Missionaren ins Terra del Fuego und gründete dort eine Mission. Schnell freundete er sich dabei mit dem einheimischen Yamana Stamm an, der an den Küsten siedelte und vom Fischfang und der Jagd lebte. Eines seiner Lebenswerke war das Erstellen eines Wörterbuches Yamana - Englisch das erst nach seinem Tod veröffentlich werden konnte. Mit 19 Jahren übernahm Thomas die Mission, da sein Mentor wieder zurück nach England beordert wurde und gründete auf dem gegenüberliegenden Yamana Land die Estancia Harberton, nachdem er das Land (20 000 Hektaren) vom Staat zugesprochen bekam. Harberton nannte er die Estancia deshalb weil es der Geburtsort seiner Frau war. Das Haus welches heute noch auf dem Anwesen steht und der 4. Generation von Bridges als Zuhause dient wurde sogar extra aus England mit dem Schiff eingeführt und dort gebaut. Wir hatten heute eine Führung über einen kleinen Teil des Anwesens wobei wir der Familie durch den Garten ums Haus gelaufen sind und in die alte Küche geschaut haben, wo gerade gekocht wurde. Danach ging es weiter auf eine Anhöhe von wo aus man einen wunderbaren Blick über die Bucht und die Gebäude des Anwesens hatte. Ein kleiner Spaziergang durch einen Wald auf dem Gelände hat uns die verschiedenen einheimischen Baumtypen und die ursprünglichen Behausungen der Yamana und Ono Stämmen nähergebracht. Ein Besuch im Stall der Schafe, der heute nur noch als Museum dient, da in einem Winter alle Schafe verhungert sind, da über den ganzen Winter sehr viel Schnee lag und es sehr kalt war, war ebenfalls sehr interessant.
Über die Hütten für die Boote ging es dann zum Museum, was sehr aktuell ist und von der Frau des jetztigen Besitzers der Farm die Meeresbiologin ist, verwaltet wird. Dort machen sie regelmässige Patrouillen am Strand um gestrandete und gestorbene Meeressäugetiere und Vögel aufzusammeln um diese dann vom Fleisch zu befreien (was fürchterlich stinkt, da die getrockneten Tiere in Netzsäcken in Wassertonnen eingelegt werden für ca. 1 Jahr bis sich das Fleisch sanft vom Knochen gelöst hat). Später werden in Handarbeit die Knochen gereinigt und gebleicht und dienen der Forschung. Als wir da waren wurde gerade noch ein Pinguin seziert, was auch eher naja gewöhnungsbedürftig war. Im kleinen Museum selbst bekamen wir dann noch eine super Führung über Meeressäugetieren und deren Skelette wo wir sehr viel gelernt haben und auch das meiste anfassen konnten.

Da ging es dann auch bereits wieder mit dem Bus in Richtung Ushuaia zurück mit ein paar Zwischenhalten um Fotos zu machen, unter Anderem auf einer Ranch wo Huskies aus Alaska zu Schlittenhunden ausgebildet werden. In diesem kühlen Klima natürlich ideal, wobei uns die Haltung der Tiere eher etwas zu denken gab. Jeder Hund hatte einen Pfahl an dem er mit einer Kette festgemacht war und eine blaue Regentonne als "Hütte". Dennoch waren es wunderschöne Tiere die wir da begutachten durften. Einer der Leithunde soll sogar ein direkter Nachkomme eines Wolfes sein.

Somit hatten wir heute einen sehr lehrreichen und interessanten Tag mit atemberaubender Landschaft und wunderschönem Wetter! (Bilder folgen)

PS: Wer liest, der liest, wems zu viel ist der solls lassen ;-))

Donnerstag, 6. Januar 2011

Buenos Aires

Trotz der guten Kritiken im Reisführer hatte ich die Befürchtung in eine ähnliche 3.Welt-Stadt zu kommen wie San José, aber die Befürchtungen haben sich zum Glück nicht bestätigt und ich habe mich hier von Anfang an wohlgefühlt. Die Stadt ist sauber, die Leute freundlich, und alles sehr übersichtlich und europäisch angenehm. Manchmal hat man mit den barocken Gebäuden das Gefühl man könnte genauso gut durch die Strassen von Paris flanieren, wäre da nicht die düpige Hitze. Wobei wir die letzten Tage Glück hatten dass die Sonne kaum hervorgekommen ist. Dann wären es keine 25 - 30° sondern 43° wie letzte Woche!

Gestern haben wir, nach dem langen Flug erstmal unser Hostel bezogen und sind dann losmarschiert zur Plaza de Mayo die ganz in der Nähe ist. Dort steht auch das rosarote Regierungsgebäude auf dessen Balkon Eva Peron und ihr Mann immer dem Volk zugewunken haben. Das Gebäude erinnert in der Farbe ein wenig ans ägyptische Nationalmuseum mit dem Unterschied, dass dort der Stein rosa ist und hier nur das Gebäude angemalt wurde von einem der Präsidenten um die zwei politischen Fraktionen (rot und weiss) zu vereinigen. Verwendet haben soll man Ochsenblut.

Am Abend haben wir dann bei Caroline in ihrem Hostel Ravioli gekocht und sind dann mit der Metro wieder zum Hostel gefahren. Heute früh sind wir dann los in Richtung Cemeterio de Recoleta wo viele berühmte Persönlichkeiten Argentiniens begraben sind. Riesige Grabmonumente von verschiedenen Familien erinnern an die grossen Friedhöfe in Paris, mit dem einzigen Unterschied, dass hier schon viele der Gruften halb zerfallen sind, so dass man die Särge drin in aller Pracht bewundern kann, was Bea dann doch etwas gruselig fand. ;-)
Danach sind wir zum botanischen Garten weitergezogen und von da haben wir dann einen Shopping Trip durch Palermo Viejo gemacht, das an ein Künstlerviertel erinnert mit vielen Designerläden wo es wirklich tolle Kleider gibt. Leider sind wir erst am Anfang der Reise, so dass wir schlussendlich schweren Herzens uns entschlossen haben doch nichts zu kaufen ;-)

Morgen, an unserem bereits letzten Tag hier in Buenos Aires gehts etwas ausserhalb, nach Tigre einem Ort an einem Flussdelta, das Venedig Südamerikas, wo man anscheinend mit Booten durch die Ortschaft fahren muss weil das ganze Gebiet aus mehreren hundert Inseln besteht. Und am Abend planen wir dann noch einen Besuch in einer Tango-Show womit dann unsere Tage in Buenos Aires auch schon zu Ende gehen werden, da wir Freitag Morgen den Flug nach Ushuaia antreten werden.

Sonntag, 2. Januar 2011

Auf gehts :-)

Morgen gehts los auf die grosse Reise :-) Der Koffer ist gepackt und die Vorfreude riesig!

Wir werden euch mit unseren Blogs auf dem laufenden halten ;)

Auf der Karte rechts könnt ihr verfolgen wo wir gerade sind, bzw. wann wir wo gewesen sind. Der grobe Plan:
Zürich - Buenos Aires 3.1
Buenos Aires - Ushuaia (Tierra del Fuego) 7.1
Dann vom untersten Zipfel hinauf über Chile, Bolivien, Peru
Inkatrail - 6. - 10. April 2011
Peru, Ecuador
Quito - Zürich 21.5

Bilder gibts wie bereits aus Costa Rica auf meiner Homepage zu sehen:

www.stephie.ch

Insofern, wünsche ich allen eine schöne Zeit, geniesst den Winter *hüstel* und geniesst den Frühling, meine Lieblingsjahreszeit werde ich wohl dieses Jahr verpassen :-)