Freitag, 27. Mai 2011

Danke an alle Leser!

Seit einigen Tagen bin ich nun, zumindest physisch, wieder in der Schweiz angekommen. Es wird aber wahrscheinlich noch etwas dauern bis ich mich an die ungewohnten Zustände in der Schweiz gewöhnt haben werde. Halten doch tatsächlich Autos an wenn man an einem Zebrastreifen steht! Ja wo gibts denn sowas?! Nach ein paar Sekunden zögern fällt mir dann jeweils ein, ach hier müssen sie ja die Fussgänger respektieren. Trotzdem renne ich häufig noch vor den Autos davon weil ich nicht überfahren werden will, obwohl die mich ja sowieso über die Strasse lassen...
Was aber wirklich gewöhnungsbedürftig ist, sind die saftigen Preise! Glücklicherweise spuckt mein EC-Kärtchen weiterhin brav Geld ;-)

Aber an dieser Stelle möchte ich eigentlich all den fleissigen Lesern danken, die meinen Blog über so lange Zeit verfolgt haben. Jetzt wird hier erst einmal wieder etwas Ruhe einkehren, bin doch tatsächlich etwas Blog-Müde geworden. Vielleicht liegt es auch einfach daran, dass in der Schweiz viel weniger Blogenswertes passiert ;-))

Doch weil die Reise so schön war gibts hier von jedem Monat noch das BILD DES MONATS ;)



Januar: Ushuaia (Tierra del Fuego, Argentinien)

Februar: Geysirs del Tatio (San Pedro de Atacama, Chile)

März: Salar de Uyuni (Bolivien)



April: Machu Pichu (Peru)

Mai: Mitad del Mundo (Quito, Ecuador)

PS: Weil ich das Design langsam nicht mehr sehen kann gabs jetzt mal wieder ein neues! ;)

Donnerstag, 19. Mai 2011

Quito & die Mitte der Welt

Seit Montag machen wir nun die Strassen von Quito und die nähere Umgebung unsicher. Am Dienstag waren wir in der Altstadt und haben uns einige (wenige) der 86 Kirchen Quitos angesehen. Generell sind sie in Quito weniger goldig und kitschig als im Rest von Südamerika, allerdings für meine Verhältnisse teilweise immer noch zu überladen.
Viel sind wir gelaufen, durch Strassen mit schönen Kolonialhäusern, entlang unglaublich stark befahrenen Hauptstrassen, sowie durch Souvenirläden und Kirchen. Die Altstadt wird dominiert auf der einen Seite von der Virgen von Quito die auf einem Hügel trohnend über die Stadt wacht und auf der anderen Seite von der Basilika, die mit ihren hohen Türmen, auf einem Hügel stehend, von weit her sichtbar ist.
Aber nicht nur die Altstadt hat Attraktionen zu bieten, auch die Neustadt ist nicht zu verachten. Vor allem das Viertel La Mariscal, wo sich sehr viele Restaurants, Bars und Clubs befinden, also sozusagen das Ausgehviertel von Quito.
Neben Alt- und Neustadt haben wir uns noch den botanischen Garten angesehen, wo es eine Bonsai-Ausstellung gab, was vor allem Bea sehr spannend fand. Ich versuchte eine der tieffliegenden Iberia Flugzeuge zu fotografieren, aber leider kamen in der Zeit nur Kleinflugzeuge. Natürlich flog dann eine Iberia über unsere Köpfe hinweg als ich es aufgegeben hatte und meine Kamera wieder in der Tasche verstaut hatte. Pah! ;)
Der Flughafen hier in Quito liegt wirklich mitten in der Stadt! Man kann eigentlich im ganzen Süden der Stadt die Flugzeuge beim Anflug beobachten, schliesslich erstreckt sich die Stadt über 47km von Norden nach Süden.

23 Kilometer ausserhalb von Quito befindet sich die Mitte der Welt, der Äquator, das Mitad del Mundo Monument. Mit Metrobus und Mitad del Mundo Bus haben wir uns für 40 Cent ein Weg heute dort hinbegeben (Ecuador und öffentlicher Verkehr hat den Touristen-Dummie-Test bestanden, wir sind nicht zu weit gefahren ;)). Eine kleine Stadt rund um die Äquatorlinie hat uns dort erwartet mit Restaurants, Souvenirshops, Museen und natürlich dem Monument mit der Erdkugel mitten auf der Äquatorlinie. Im Innern dessen befindet sich ein Etnografisches Museum, dass die unterschiedlichen Kulturen Ecuadors aufzeigt.
Zum Glück sind wir früh aufgestanden, so konnten wir viele Bilder machen ohne überall andere Leute drauf zu haben! Die werde ich dann bei Gelegenheit auch noch hochladen :-)
Erstaunlicherweise hat es mich auf dem Äquator nicht in eine Richtung gezogen, ich würde also sagen, meine Präferenzen für die Nord- und die Südhalbkugel sind etwa ausgeglichen. Obwohl ich mich natürlich freue mich wieder für längere Zeit auf die Nordhalbkugel zu begeben.

Morgen werden wir nun noch mit dem Teleferico auf den Hügel hochfahren um die schöne Aussicht zu geniessen. Den Cotopaxi haben wir zum Glück heute schon mal gesehen, für den Fall dass es Morgen zu dunstig ist :)
Danach werden wir noch ins Wassermuseum gehen und unsere Kleider abgeben um Platz im Koffer zu machen für die vielen Souvenirs :-)

Dienstag, 17. Mai 2011

Otavalo - Nicht nur Souvenirs ;)

Ja, Otovalo ist tatsächlich ein riesiger Markt am Samstag! Trotzdem ist es mir gelungen nur wenig Geld auszugeben und das Gewicht des Koffers durch irgendwelche unnützen Dinge nicht noch stärker zu vergrössern. (Ich brauche nicht zu erwähnen, dass man hier auch schon für wenig Geld viel bekommt oder? ;))
Aber abgesehen von diesem Markt-Erlebnis der besonderen Art hat vor allem die Umgebung Otavalos einiges zu bieten. So haben wir am Sonntag einen Ausflug zum Wasserfall von Peguche gemacht und sind von da aus dann zur Laguna San Pablo gelaufen, bis wir einen Wegweise zur Parque Condor gesehen haben. Auf dem Hügel zwischen Otavalo und der Laguna San Pablo gelegen, bietet der Park kranken Vögeln ein Zuhause. Gleichzeitig gibt es aber auch ähnlich wie im Zoo viele Vögel in verschiedenen Volièren. Sehr beeindruckend fanden wir einen Raubvogel der von weitem aussah wie ein wuschliger Bär. Sein wissenschaftlicher Name: Harpia harpyja, Lebensraum: Die Regenwälder Mittel- und Südamerikas. Der Vogel mit einer Höhe von 86 - 100cm, jagt auch grössere Säugetiere wie Faultiere.
Das Exemplar das wir im Parque Condor gesehen haben, ist wegen einem gebrochenen Flügel bereits seit über 20 Jahren in Gefangenschaft. Es handelt sich um ein Weibchen mit dem Namen Olafa und sie ist bereits mehrfache Grossmutter, ihre Kinder und Enkel leben allerdings in der freien Natur.

Olafa im Parque Condor
Vom Condor-Park hatten wir dann eine Mitfahrgelegenheit im Pick-Up eines netten Ecuadorianischen Pärchens bis Otavalo. Wieder zurück in Otavalo sind wir erstmal etwas Kleines Essen gegangen um dann mit Entsetzen festzustellen, es hatte nicht nur am Morgen keinen Strom, sondern es hat den ganzen Sonntag über keinen Strom!
Zu Beginn war es ja noch hell draussen, da konnte man gut lesen, aber so um 4 als es angefangen hat zu regnen, mussten wir die Taschenlampen hervorholen, die dann leider um 6 auch den Geist aufgegeben hatten. Also so ganz ohne Strom kann es einem echt langweilig werden, wenn man darauf nicht vorbereitet ist. Wir hatten keine Kerzen, kein Licht zum lesen, kein TV (weil ja kein STrom) also haben wir beschlossen früh Essen zu gehen in der Hoffnung dass dann später wieder Licht brennt.
Im Restaurant hatte es natürlich auch kein Licht, aber Kerzen haben gereicht und eine Pizza konnten sie uns auch auf den Tisch zaubern. Und tatsächlich: Just in dem Moment als wir zum Restaurant hinausgehen wollen kommt das Licht wieder! So konnten wir im Schein der STrassenlaternen zurück zum Hostel laufen und noch einen Film am Fernsehen schauen, den wir ganz für uns hatten, wie das gesamte Hostel. :-)

Nun sind wir wieder in Quito und geniessen bei (hoffentlich) schönem Wetter die Attraktionen der Stadt und der Umgebung.

Mittwoch, 11. Mai 2011

Banos & der Vulkan Tungurahua

Am Montag sind wir von Riobamba aus weitergefahren nach Banos, in den Einflussbereich des zur Zeit aktiven Vulkans Tungurahua der vor zwei Wochen noch sehr intensiv Asche gespuckt hat. Die letzten Tage hat er sich allerdings wieder etwas beruhigt und es ist keine weitere Asche in Banos angekommen, man sieht die Überreste aber immer noch auf der Strasse, vor allem wenn es regnet und alles von den Dächern gewaschen wird.

Banos ist eine kleine Stadt mit 17 000 Einwohnern, das Zentrum ist sehr touristisch und angenehm klein, so dass man gut überallhin laufen kann. Hier gibt es, im Gegensatz zu Riobamba auch wieder viele gute Restaurants, sogar ein Swiss Bistro haben wir gefunden! Leider hatten sie keinen Raclette Käse, so haben wir uns mit einem Cordon-Bleu und Rösti zufrieden gegeben, mjam. Schliesslich müssen wir uns ja langsam wieder anklimatisieren.
Man glaubt es auch kaum, hier in Ecuador gibt es doch tatsächlich wieder Eistee! Ich habe ganz vergessen wie gut doch Eistee schmeckt ;-)

Nachdem wir am Montag Nachmittag bereits die Stadt erkundet haben und mit 2 Ecuadorianern aus dem Hostel den Zoo besucht haben, ging es am Abend auf Vulkan-Beobachtungs-Tour. In einem fancy blinkenden superneuen Doppelstöcker-Touristenbus ging es dann hinauf zum Mirador mit dem Kreuz, wo wir eine wunderbare Aussicht über Banos geniessen konnten. Leider war der Vulkan komplett in Nebel und Wolken gehüllt, so dass wir weder den Vulkan noch Asche oder Lava gesehen haben. Schade, ich scheine nicht so Glück mit aktiven Vulkanen zu haben, bereits in Costa Rica habe ich nichts gesehen. Dafür wurden wir vom Guide informiert über das ganze Evakuationsprozedere. Die Trottoirs sind extra breit hier und die Strassen gerade für 1 Auto breit genug, so dass die Menschen bei einem Alarm schnell in die Schutzzonen kommen. Insgesamt 15 Minuten haben sie Zeit um bei einem Ausbruch die sicheren Zonen zu erreichen in denen bereits Notunterkünfte stehen, so lange braucht das Gestein des Vulkans um den Weg nach Banos zurückzulegen.
Jeder Einwohner hat einen Notfallrucksack bereitstehen mit Wasser, Atemmaske, Essen und etwas Geld um im Notfall möglichst schnell die Stadt verlassen zu können.

Am nächsten Morgen ging es dann mit einem älteren Chiva-Bus (einem umgebauten Lastwagen, der mit (zu) lauter Musik durch die Gegend fährt) zu den zahlreicen Wasserfällen in der Umgebung. Wir hätten dabei auf dem Weg von Canyoning über Bungee Jumping alles machen können, aber wir haben uns dann darauf beschränkt mit einer Gondel zu zwei tollen Wasserfällen hinunterzufahren und auch wieder hoch.  Nicht ganz so spektakulär aber dafür konnte man Fotos machen. Leider hat es dann beim letzten Wasserfall so stark angefangen zu regnen, dass wir in dem offenen Bus nass wurden und auch keine Lust hatten auszusteigen.
Das Wetter in Banos was etwas besser, so dass wir um 5 Uhr über die San Francisco Brücke gegangen sind um mit etwas Glück doch noch den Vulkan zu erspähen. Und tatsächlich, mit etwas Verspätung hat sich kurz der obere Teil des Vulkans gezeigt, immerhin.
Danach ging es in die Thermalbäder denen Banos den Namen verdankt. Jedoch hatten wir nach nicht mal 2 Stunden viel zu heiss im 38 Grad heissen Wasser, aber entspannend war es, so entspannend dass wir mit Mühe unsere Müdigkeit noch für ein Abendessen aufschieben konnten.

Morgen geht es nun wieder zurück nach Riobamba, wo noch das eine oder andere Museum auf uns wartet, bevor es am Donnerstag weiter geht nach Quito.

PS: Über jedem Banos müsste noch ein ~ stehen aber das bekomme ich hier nicht auf Buchstaben ;-)

Samstag, 7. Mai 2011

Von Cuenca bis Riobamba

In Cuenca haben wir 2 sehr entspannte Tage verbracht, der erste Eindruck hat sich bestätigt. Die Ecuadorianer fahren sehr viel zivilisierter und hupen nicht ständig, es hat weniger Strassenhunde und die Häuser sind zu Ende gebaut.
Den ersten Tag in Cuenca haben wir damit verbracht herumzuschlendern und uns die alte und die neue Kathedrale anzusehen, sowie eine Stadtrundfahrt mit dem Turistenbus zu unternehmen. Diese hat uns unter anderem zu einem Mirador geführt, von dem aus man die ganze Stadt überblicken konnte.
Am nächsten Tag sind wir mit dem öffentlichen Bus nach Banos gefahren, dem Banos in Cuenca, ca. 8km ausserhalb der Stadt. Man wird es nicht glauben aber die Busse sind vernünftig angeschrieben, man kann im Bus ohne irgendwelchen Kartenschnickschnack bezahlen und sie haben HALTESTELLEN! Unglaublich. Es gibt auch keine Bus-Ausrufer die sich zum Bus herauslehnen und jeden Fussgänger mit dem Ziel des Busses anbrüllen, sie sollen doch einsteigen. Gerade wir Touristen, als ob wir in irgendeinen kleinen Bus steigen würden der irgendwo ans andere Ende der Stadt fährt wo es nichts zu sehen gibt ausser Häuser....

Am Freitig sind wir dann weitergefahren nach Riobamba, sollte für dieses Land die längste Busfahrt gewesen sein mit 6 Stunden, hoffen wirs auch :-)
Das hat auch alles super geklappt und unser Hostal das wir hier haben, das Hostal Oasis, ist ein Traum. Unser Zimmer hat bequeme Betten, ein eigenes Bad, Cable-TV und ist sehr niedlich dekoriert. Schade hat die Stadt nicht so wirklich viel zu bieten! Aber das liegt vielleicht auch daran, dass wir mal wieder ein Wahlwochenende erwischt haben, die Schlangen vor den Wahlbüros heute waren riesig, denn die Ecuadorianer MÜSSEN wählen gehen. Und neben dem grossen Samstagsmarkt und den Wahlbüros hat kaum etwas geöffnet. So auch nicht die Museen die wir uns heute noch ansehen wollten, also müssen wir das wohl verschieben.
Morgen steht der Devil's Nose Train auf dem Plan, der leider nicht mehr von Riobamba aus fährt sondern nur noch von Alausi über die Devil's Nose nach Sibambe und wieder zurück, nicht mehr als eine Stunde insgesamt. Dafür ist der Preis mit 20 Dollar ziemlich hoch, vor allem weil man erst noch einen Bus ins 84km entfernte Alausi nehmen muss und dann auch wieder retour. Aber da es sich lohnen soll, werden wir das morgen trotzdem machen! Berichte folgen :-)

Mittwoch, 4. Mai 2011

Hallo Ecuador

Nach 2 erholsamen Tagen im Norden Perus am Strand (in Mancora) sind wir nun heute mit dem Bus weiter nach Ecuador gereist. Genauer gesagt nach Cuenca!
Bereits kurz nach der Grenze hat man Unterschieden festgestellt, die karge Wüsten-Küstenlandschaft wich einem satten grün und nicht enden wollenden Bananenplantagen. Bereits kurz hinter der Grenze wo wir den Bus wechseln mussten, stellten wir fest, wir sind wohl in einer Bananenrepublik gelandet! Wo das Auge hinblickt nur Bananenschachteln ;-) Da wäre in der Schweiz manch einer noch froh um ein paar dieser praktischen Dinger!

Mit einem etwas lebensmüden Busfahrer ging es dann wieder hinauf die Anden, auf ca. 2500 m.ü.M. in die drittgrösste Stadt Ecuadors: Cuenca.
Als Stadt darf sie sogar den Titel Patrimonio Cultural de la Humanidad tragen, weil noch sehr viele alte Kolonialhäuser stehen und es auch sonst sehr viel Schönes zu sehen geben soll. Das werden wir dann die nächsten zwei Tage testen! Der Hostelbesitzer hat uns schon auf allen Balkonen vorgeschwärmt was es wo zu sehen gibt und wie sicher die Stadt wäre und das Wasser könne man auch trinken, also kann doch nichts mehr schief gehen hier.

Was wir auch festgestellt haben, im Unterschied zu Peru hat hier die Landbevölkerung viel häufiger Strom, Strassenlaternen und die Strassen sind in viel besserem Zustand. Die grösseren Ortschaften machen einen aufgeräumteren Eindruck als in Peru, die Häuser sind meistens aus Stein errichtet und nicht aus Ziegelsteinen und auch nicht in unfertigem Zustand geblieben nur um Steuern zu sparen.


Ecuador ist ein eher kleines Land, "nur" 14 Millionen Einwohner im Vergleich zu Perus 30 Millionen. Die grössten 3 Städte sind Guayaquil (3 Mio), Quito (2,2 Mio) und Cuenca (400 000). Guayaquil ist nicht nur die grösste Stadt sondern auch die am dichtesten bevölkerte von Ecuador. Neben Städten hat Ecuador auch noch sehr viel Küste zu bieten, Naturparks (Galapagos) und auch Vulkane. 94% der Bewohner Ecuadors sprechen Spanisch, weitere 4.8% eine der einheimischen Sprachen. 90% sind katholischen Glaubens sowie 8% Protestanten, die restliche 2% teilen sich die übrigen Konfessionen.

So viel erstmal zu Ecuador, auf unserer weiteren Reiseroute in den verbleibenden 2 Wochen stehen noch: Riobamba, Banos, Otavalo und Quito. Je nach Zeit noch ein Abstecher irgendwo in den Djungel. Natürlich alles falls uns der Vulkan Tungurahua keinen STrich durch die Rechnung macht, hier ein Bild von gestern aus der Zeitung: