Sonntag, 10. April 2011

Der Inka-Trail

Nach dem Inka-Express folgt nun auch ein Eintrag zum Inka Trail. Seit gestern Abend sind wir nun wieder gut zurück in Cusco wo wir am Mittwoch Morgen um 6 Uhr mit dem Bus losgefahren sind. Nachdem wir im Hostel abgeholt wurden, hat unser kleiner Bus auf dem Weg noch viele Träger eingesammelt mit Essen und Schlafsäcken und Matten, etc. die auf dem Inka-Trail dann auch unser grösseres Gepäck wie Schlafsäcke, Kleider zum wechseln und weiteres getragen haben, so dass wir nur mit dem kleinen Tagesrucksack wandern konnten. Das war für uns natürlich sehr angenehm! Wir wussten nämlich gar nicht, dass es auch möglich ist für diesen Weg KEINEN Träger zu haben, das war alles gleich inklusive in unserem teuren (viel zu teuren ;)) Package!

Mit dem Minibus ging es also nach Ollantaytambo, wo wir uns auf der Mainplaza erstmal ein Frühstück gegönnt hatten um uns für die anstehenden 5 Stunden Wandern zu stärken. Bei der Gelegenheit habe ich mir auch gleich für 1 Franken einen hölzernen Wanderstock gekauft da sonst alle Stöcke dabei hatten.
Dann gings noch ein wenig weiter mit dem Bus bis zum Kilometer 82 wo wir ausgeladen wurden und unser Gepäck nahmen und losgings! Am Checkpoint mussten wir erstmal unseren Pass vorweisen, zusammen mit dem Inka Trail Ticket und bekamen dafür einen Stempel in den Pass. Dann gings bei leichtem Regen los und nach einigen Stunden sind wir dann am Ort angekommen wo es Lunch gab. Wir haben ganz erstaunt festgestellt dass die TRäger doch tatsächlich ein Essenszelt mit Tischen und Stühlen mit sich herumschleppen, so dass wir da gemütlich Essen konnten. Das Essen war übrigens die ganze Zeit sehr gut, auch wenn die Portionen für so grossartige Wanderer wie wir es sind, einfach ein wenig zu klein waren ;-)

Am späteren Nachmittag sind wir dann bei der Campsite angekommen, unsere Zelte waren auch schon aufgestellt, so dass wir uns gleich einrichten konnten vor dem Essen. Wir hatten eine sehr lustige Gruppe erwischt, wir waren 7 Personen mit 3 Guides. 4 Amerikaner, 1 Kanadierin und wir zwei, so dass wir die ganze Zeit nur Englisch gesprochen haben und nun das Gefühl haben kein Spanisch mehr zu können ;-))

Für den zweiten Tag, welcher immer als der Härteste beschrieben wurde, ging es dann um 7 los und wir sind durchgelaufen über einige Inka-Sites, wo wir für eine Führung angehalten haben, über einen 4200 Meter hohen Pass und auf der anderen Seite wieder hinunter auf 3700 Metern wo wir dann Mittagessen bekamen und den Nachmittag sozusagen zur freien Verfügung hatten. Der ganze Aufstieg von 2600 auf 4200 habe ich erstaunlich gut hinter mich gebracht, Coca-Täfel sei dank, das geht ja nicht unter Doping ;-)

Wirklich beeindruckend sind aber die Träger, die rennen praktisch mit ihren riesigen Rucksäcken die maximal 20 Kilogramm wiegen dürfen den Weg hinauf und hinunter und tragen teilweise nur Sandalen! Unterwegs haben sie auch, wie wir, immer wieder Checkpoints wo ihr Gewicht gemessen wird, so dass sie nicht mehr als 20 Kilo mit sich herumtragen. Was eine gute Sache ist!

Der dritte Tag hat dann ebenfalls um ca. 7 Uhr angefangen, wobei wir aber nach ein paar Stunden, einer Inka Site und einem Pass mehr, bereits Lunch bekamen. Danach gings über einen weiteren Pass, wobei es meistens gerade aus und nur kurze Strecken wirklich hoch ging. Wir haben uns dann auf dem 3. Pass eine weitere Inkafestung angesehen, von wo aus es dann über 3000 Stufen (sehr hohe, sehr niedrige, normale, schräge, gerade, etc.) hinunterging, wo ich um meinen Stock dann schon sehr froh war. Eigentlich hatten wir die ganze Zeit ideales Wanderwetter, es war bewölkt und meistens trocken. Sobald die Sonne mal kurz rauskam wurde es wahnsinnig heiss. Leider kam aber gegen Ende des dritten Tages der Regen, so dass wir bei der BEsichtigung der letzten Inka Site doch tatsächlich nass wurden. Da alles so feucht war, ist natürlich über nachts auch nichts getrocknet aber es gibt doch nichts schöneres als morgens um 4 in ein paar feuchtnasse Wanderhosen zu steigen! Ja um die Uhrzeit mussten wir am letzten Tag nämlich aufstehen um uns zeitig in die Schlange am Checkpoint einzureihen, der erst um 5:30 geöffnet hat, so dass wir 45 Minuten im Dunkeln druassen Schlange stehen mussten. Als wir dann endlich durch den Checkpoint durch waren ging der Run nach Machu Pichu los! Jede Gruppe wollte natürlich die erste sein und die besten Bilder machen. Wir waren denn auch bei den ersten und behielten den Platz auch bei. Nach dem Gringo Killer (hohen Stufen) kamen wir dann auch in einer riesen Schlange zum Sungate, von wo aus man bei schönem Wetter hinunter auf Machu Pichu sehen würde. Leider sahen wir nur die Spitze des Waynapichu aus den Wolken ragen und ein paar der oberen Häuschen. Trotzdem haben wir uns voller Optimismus auf den weiteren Weg gestürzt und sind so um ca. 7.30 in Machu Pichu angekommen. Da alles voller Nebel war sind wir zuerst zum Eingang hinuntergestiegen wo wir das erste Mal seit langem mal wieder Hände mit Seife waschen konnten und eine anständige Toilette mit Toilettenpapier benutzen konnten! Wie schön doch so ein bisschen Zivilisation ist ;-) Danach ging es dann auf Führung durch die Ruinenstadt in der Hoffnung dass sich der Nebel bald hebt und wir die Ausmasse der Stadt endlich in Augenschein nehmen konnten. Und tatsächlich der Nebel kam und ging und kam und ging und am Ende blieb er weg, so dass wir auf dem Postkarten-Stein (von wo aus die ganzen Bilder für die Postkarten gemacht wurden) zahlreiche tolle Bilder machen konnten.

Unter anderem auch von Lamas die sich uns genau vor die Kameralinse gestellt haben, so dass wir jetzt perfekte Lamas in Machu Pichu Bilder haben! Bei Gelegenheit werde ich natürlich die Bilder hochladen.

Danach sind wir langsam richtig hungrig mit dem Bus nach Aguas Calientes gefahren wo wir uns eine grosse Pizza gegönnt und uns danach in die heissen Quellen gestürzt haben um den 4-Tages-Dreck wieder loszuwerden. Alles in Allem war es ein sehr schönes Abenteuer, der Weg ist sehr vielseitig und es ist toll zu sehen wie sich je nach Höhe die Vegetation ändern. Aber natürlich ist es kein einsames Wandern da insgesamt 500 Leute pro Tag auf den Trail gelassen werden. Nichtsdestotrotz hat es sich gelohnt und ich war stolz auf mich, dass ich das so ohne Probleme geschafft habe! Das Highlight war wirklich Machu Pichu und das haben wir uns auch richtig verdient!

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