Montag, 18. April 2011

Lima

Nach langer Zeit in den Anden sind wir nun mal wieder in einer Grossstadt. Aber nicht in irgendeiner, sondern in der Hauptstadt Perus, die mit aktuell 10 Millionen Einwohnern viel mehr Menschen fasst als die ganze Schweiz. Irgendwie schwer vorstellbar, bis man auf dem Cerro San Cristobal steht und rund herum nur Häuser ohne Ende sieht!



Am Samstag nachdem wir angekommen sind haben wir erstmal unser Viertel, Miraflores, unsicher gemacht und uns den Strand angeschaut und das Shoppingcenter Larcomar von dem aus man auch einen sehr schönen Blick über die Küste hat. Dort haben wir auch festgestellt, dass wir sozusagen im Luxusviertel von Lima gelandet sind mit modernen Hochhäusern und sehr teuren Kleidergeschäften. Unseren Plan neue Bikinis zu kaufen (meins färbt ab, haha) mussten wir leider aufgeben nachdem wir Dolce & Gabana Bikinis für 200 - 300 Franken in den Händen hatten. Stattdessen sind wir dann ins Kino gegangen (für nur 6 Franken ;-)) und haben uns Esposa de Mentira angesehen (just go with it, oder so etwas auf Englisch). Eine sehr lustige Komödie mit Adam Sandler und Jennifer Aniston, kann ich jedem nur empfehlen!

Danach gings zum Chinesen um die Ecke, die Chinesen haben hier mit Abstand das günstigste Essen, leider kostet auch das Essen hier viel, nicht nur die Kleider! Aber zum Glück gibts im Hostel eine Küche, so dass wir etwas Geld und Nerven sparen können.
Heute Sonntag ging es dann mit dem Taxi in die Altstadt Limas wo wir mit Erstaunen feststellten, dass heute Palmsonntag ist! Gut für uns, denn so kamen wir ohne zu Bezahlen in die Kirchen hinein und konnten erst noch verfolgen wie die sehr katholische Bevölkerung hier einen Feiertag feiert. Nach der Kathedrale ging es dann noch in die Katakomben, wo wir uns den alten Friedhof von Lima angesehen haben, bzw. die Knochen die von den Bestatteten noch übrig geblieben sind. Die wurden nämlich von Archäologen ausgegraben und neu aufgeschichtet. Der Friedhof war bis in den 50er Jahren in Betrieb, wurde dann aber aufgrund des Gestanks der sich bis in die Kirche hinauf geschlichen hat geschlossen und später ausgegraben und zum Museum umfunktioniert. Heute werden nur noch die Franziskaner Mönche des Klosters dort begraben, sofern sie nicht woanders begraben werden möchten.

Unser Plan war dann, das Museum mit den Folterinstrumenten zu besichten, das hatte aber leider wegen Unterhaltsarbeiten geschlossen, so dass wir auf den Kongress verwiesen wurden, der zum Einen kostenlos war und zum Anderen nur am Wochenende für die Öffentlichkeit geöffnet ist. So nahmen wir also mit ca. 40 Peruanern an einer Führung durch den Kongress teil und haben uns die schönen Säle angesehen wo Perus Politik unter der Woche tagt. Wir sind uns als einzige Ausländer zwar etwas komisch vorgekommen, aber was solls ;) dafür haben wir den Kongress gesehen. Für den Präsidentenpalast hatten wir dann aber keine Nerven mehr nachdem wir die laaaaange Schlange gesehen haben! Stattdessen haben wir uns durch die völlig überfüllte Shoppingmeile zur Plaza San Martin gekämpft wo wir mit dem Taxi zum Museo de la Nacion gefahren sind. Erstaunlicherweise ein kostenloses Museum mit viel Keramik und auch Gold und Silbergegenständen aus der Pre-Inka Zeit. Leider waren es nicht so viele Objekte die uns interessierten, weil ein grosser Teil der Kollektion aus christlichen Gemälden und heiligen Figuren bestand, so dass wir eine halbe Stunde später bereits wieder draussen waren.

Am Abend haben wir dann Teigwaren an Lachsrahm-Sauce gekocht und unsere Pläne für die nächsten Tage gemacht. Da wir beide gerade nicht so in Stimmung für Grossstädte sind, gehen wir bereits am Dienstag weiter in die Natur, nach Huaraz in der Cordillera Blanca (damit wir unsere warmen Sachen mal wieder benutzen können!). Morgen werden wir uns noch das Museo de Oro besuchen, wo es viel Gold geben soll (!) und eine kleinere Ruine hier in unserem Viertel Miraflores.

PS: Auf dem Bild sieht man meinen 3-Franken Haarschnitt...wieso muss das bei uns auch immer so viel kosten?! ;))

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