Samstag, 30. April 2011

Sican oder Lambayeque Kultur

Nun folgt noch der letzte Eintrag zu den Kulturen im Norden Perus, danach gehen wir nach Ecuador :-)
In den letzten zwei Tagen, die wir in Chiclayo verbracht haben, haben wir uns neben Pyramiden der Moche Kultur auch sehr viele Pyramiden der Lambayeque Kultur angeschaut. Diese wurden ebenfalls zu verschiedenen Zeiten gebaut und dadurch nach und nach vergrössert. In einem Dry Forest östlich von Chiclayo befinden sich, in der Nähe des Leche Rivers, 7 Pyramiden die teilweise bereits erforscht sind. Dabei wurden in der Huaca Loro verschiedene Begräbnisse von Fürsten gefunden, mit zahlreichen Gold- und Keramikobjekten. Mit ihne begraben wurden immer auch ihre Frauen bzw. Konkubinen, sowie Wächter für die Gräber (meist Kinder oder Jugendliche). Diese Personen wurden alle beim Tod des Fürsten geopfert damit sie gleichzeitig mit ihm begraben werden konnten und ihm so auch im Jenseits zur Verfügung standen.
Einer der Fürsten hatte 22 Frauen neben sich begraben, während er in der Mitte in einer tieferen Kammer sitzend gefunden wurde. Der andere wurde in einer interessanten Position begraben, eingewickelt in Stoff in fötaler Position mit dem Kof nach unten. Es wird aber angenommen, dass sein Kopf abgetrennt gewesen war und richtig herum nach Osten geschaut hat. Aus welchem Grund ist noch unklar, eventuell hängt es mit der Verehrung gewisser Götter zusammen.


In einer Pyramide wurden 40 Frauenskelette gefunden. Diese wurden um die Pfosten gebunden, die die Pyramide stützten, eventuell um die Gunst der Götter zu erhalten für den Bau der Pyramide. Diese Art von Menschenopfer wurde noch an einem anderen Ort gefunden an dem Pyramiden dieser Kultur errichtet wurden.

Gestern haben wir uns die Pyramiden der spätesten Phase angesehen, insgesamt 26 die um einen natürlichen Felsen herum angeordnet waren. Erst 3 davon sind aber richtig erforscht und man geht davon aus, dass die Kultur vom ersten Ort zum zweiten weitergezogen ist da das Ganze Tal durch das El Nino Phänomen überschwemmt und die Wohnhäuser zerstört wurden. So dass die frühe Kultur von 750 n. Chr. bis ca. 1100 n. Chr. als die Lambayeque von den Chimu (über deren Hauptstadt Chan Chan ich bereits berichtet habe) erobert wurden.

Freitag, 29. April 2011

Mehr von der Moche Kultur

Neben dem religiösen Zentrum der Moche Kultur, über das ich bereits berichtet habe (Huaca de la luna y del sol), gab es auch noch das politisch-administrative Zentrum. Diese Pyramiden oder Huacas befinden sich etwas ausserhalb von Chiclayo und beherbergen unter anderem die Gräber des Lord of Sipan und des Old Lord of Sipan. Aus diesen beiden, intakt gefundenen Gräbern, wurden mindestens genauso beeindruckende Gold, Silber, Bronze, Kupfer und Keramikobjekte geborgen wie aus dem Grab von Tutanchamun in Ägypten. Zu unrecht sind die Gräber von Sipan der breiten Öffentlichkeit meistens kein Begriff. Ich gebe zu, hätte ich nicht in Costa Rica per Zufall ein Buch über diese Begräbnisse gekauft weil es in Aktion war, hätte auch ich nichts davon gewusst bevor ich nach Peru kam.

Aufmerksam wurde man auf diese Gräber dadurch, dass die lokalen Behörden wertvolle Goldobjekte sicherstellten, die aus einem bisher ungestörten Grabkontext stammen mussten. Schnell fand man dann die Pyramiden und die dazugehörigen Löcher von Grabräubern und sicherte das gesamte Gebiet ab. Es befinden sich insgesamt 3 Pyramiden in diesem Bereich, 2 grössere, die wohl als politische und administrative Gebäude gedient haben, sowie eine Kleinere die als Grabpyramide identifiziert wurde.
Im Jahr 1987 hatte man dann das Glück und stiess auf das ungestörte Grab des Lord of Sipan, der nach dem nahegelegenen Dorf Sipan benannt wurde. Während der 1.5 Jahre dauernden Ausgrabung fand man unter vielen Schichten von Lehmziegeln und Holzbalken, in einem Holzsarkophag das Skelett des Lord of Sipan. Die Knochen zermahlen vom Gewicht der vielen Grabbeigaben, bestehend unter anderem aus Nasenringen, 14 Halsketten aus Muscheln, Szepter, Ohrringen, ein Gewand aus vergoldeten Bronzeplättchen und vielem mehr.
Daneben wurden 2 Konkubinen und seine Hauptehefrau beerdigt, zu seinem Kopf bzw. zu seinen Füssen. Links und rechts seines Sarges befand sich ein hoher Militär sowie ein Kind von 10-11 Jahren mit einem Hund. Darüber kam die Schicht mit Holzbalken, dann der Lehmboden und darüber fand man 2 Skelette von sogenannten Wächtern. Diesen wurden die Füsse abgeschnitten aus dem Grund, dass sie so auch im nächsten Leben den Herrscher bewachen und nicht davonlaufen können.



Der Old Lord of Sipan, war wie DNA Tests ergaben, verwandt mit dem Lord of Sipan, lebte allerdings 400 Jahre vorher, um 200 n. Chr. Sein Grab befand sich in 11 Meter Tiefe in derselben Grabpyramide und auch er hatte reiche Beigaben. Sehr gut erkennbar, der Stil der Objekte hat sich in den 400 Jahren die zwischen den Begräbnissen liegen, kaum geändert. Und auch er hatte Wächter die auf ihn aufpassten eine Schicht über ihm begraben.

Das Museum mit den Schätzen der beiden Gräber und einigen mehr aus dem Kunsthandel, die dem dritten Grab zugeordnet werden können, lohnt einen Besuch. Ebenso wie das "Mausoleum" selbst, obwohl man im Prinzip nur die Gräber sieht mit Rekonstruktionen der Begräbnisse. Dennoch gibt es einen guten Eindruck über die Lage und das Umfeld der letzten Ruhestätten der beiden Herrscher.

Ein weiteres interessantes Begräbnis der Moche Kultur haben wir uns noch in Trujillo im Komplex El Brujo angesehen. Eine Moche Pyramide wie Huaca de la luna, mit derselben Architektur und Aussenfassadendekoration. Allerdings fand man dort auch ein Begräbnis, nämlich das der so genannten Lady von Cao. Sie war im oberen Teil der Pyramide ebenfalls unter Holzstämmen in einem Holzsarg begraben. Neben zahlreichen Goldketten, Ohrringen und Nasenringen bzw. platten (die aber viel zierlicher waren als die der männlichen Herrscher) trug sie auch Szepter und zahlreiche Darstellungen die zeigten, dass sie eine Herrscherin war. Aussergewöhnlich ist auch der Erhaltungszustand ihres Körpers, durch Quecksilber das ins Grab beigegeben wurde, hat sich die Haut mit den Knochen verbunden, so dass man heute noch die Tättowierungen von Schlangen und weiteren wichtigen Tieren auf ihren Armen erkennen kann.


Auch neben ihrem Grab wurden weitere Personen wie Krieger und Wächter beerdigt um über ihre Ruhestätte zu wachen. Diese Herrscherbegräbnisse an mehreren Orten an der Nordküste Perus stützen die Theorie der lokalen Wissenschaftler, dass sich die Moche Kultur über verschiedene Zentren mit verschiedenen Herrschern parallel entwickelt hat.

Dienstag, 26. April 2011

Chan Chan

Der Nachmittagsausflug führte uns dann nach Chan Chan, in die Hauptstadt der Chimu Kultur, die ab 800-900 n. Chr. wichtig wurde und bis 1470 über die Region geherrscht hat. Um 1470 wurden die Chimu dann von den Inkas erobert und ins riesige Inkareich eingegliedert.

Die riesige Stadt, gebaut aus Lehmziegeln, ist noch weitgehend unerforscht, so dass heute erst einer der Paläste dem Publikum zugänglich ist. 2 Weitere werden aktuell restauriert und erforscht und sollen gegen Ende dieses Jahres zu besichtigen sein.



Für die Chimu war die wichtigste Gottheit der Mond, im Gegensatz zu den Inkas, die vor allem die Sonne angebetet haben. Als Grund wird angegeben, dass die Sonne in der Wüste so gnadenlos niederbrennt, dass der Mond mehr geschätzt wurde von den Chimus, die ebenfalls entlang der Küste Perus geherrscht haben.
Die Mehrheit der Einwohner von Chan Chan waren Handwerker. Es wird angenommen, dass es ca. 12 000 Handwerker in der Stadt gab, die hauptsächlich Keramik und die nötigen Ziegelsteine zum Bau der Stadt herstellten.
Die Gesellschaft der Chimu bestand aus einer Elite und aus dem normalen Volk, wobei der Herrscher der Stadt aus der Elite gewählt wurde. Jeder neue Herrscher musste seinen eigenen Palast bauen und nach seinem Tod wurde sein Reichtum unter den Verwandten der Elite verteilt, während der Nachfolger seinen Palast aus eigenen Mitteln errichten musste.

Im Palacio Nik An, den wir heute besichtigt haben befinden sich verschiedene Plätze in denen Zeremonien durchgeführt wurden. Daneben gab es auch Wohnhäuser in denen die Menschen die für das funktionieren des Palastes verantwortlich waren lebten. Im Gegensatz zu der Moche Kultur bei der die Menschen ausserhalb wohnten, waren hier die Häuser innerhalb des Palastes, der auch als Tempel angesehen und benutzt wurde.
Die Lehmziegelwände tragen überall wunderbare dekorationen von verschiedenen Tieren, wie Eichhörnchen, Fischen und Pelikanen, aber auch das Cruz Chakana, das Stufenkreuz, das später zum Symbol der Inka-Kultur wurde, findet sich hier. Zusammen mit Mäandermustern und Mondsymbolen, die meist die Sockel der Wände zierten. Die Wände der Wohnhäuser bestanden aus Romben, durch die man hindurchsehen konnte, mit Dekorationen am Sockel.



Im Gegensatz zu den Moche gab es bei den Chimus keine Menschenopfer. Dafür wurde, wenn der Herrscher gestorben war, seine gesamte Dienerschaft (Harem, Administration, Priester) getötet um mit dem Herrscher beerdigt zu werden. So konnte ihm sein Personal auch im Jenseits noch von Diensten sein, denn es wurde angenommen, dass ein Herrscher im Diesseits auch im Jenseits herrschen wird.
So gibt es im Palacio Nik An neben dem Herrschergrab noch 42 weitere Gräber. Die Verstorbenen wurden in der Chimu Kultur einbalsamiert und in fötaler Stellung begraben.

Es gibt also auch in dieser Stadt noch sehr viel mehr zu ergraben und zu erforschen und man kann gespannt sein, was sich in den nächsten Jahren in der Hinsicht ergibt.

Huaca del sol y de la luna

Seit Samstag sind wir nun in Trujillo angekommen, oder besser gesagt in Huanchaco, einem kleinen Ort am Meer eine halbe Busstunde vom Zentrum von Trujillo entfernt.
Ursprünglich haben wir geplant endlich mal wieder die beiden archäologischen Orte in der Nähe der Stadt auf eigene Faust mit dem Taxi zu besuchen um mehr Zeit zu haben. "Leider" war schlussendlich eine gebuchte Tour einiges günstiger und man hat den Guide inklusive der einem die spannenden Sachen erzählt, so dass wir schlussendlich doch eine Tagestour gebucht haben für 7 Franken.

Am Morgen ging nach Süden, zu den beiden Huacas (Sol y Luna, Mond und Sonne). Huacas sind monumentale Ziegelstrukturen die von der Moche Kultur im Moche Valley errichtet wurden. Diese Kultur existierte von ca. 100 n. Chr. bis 800 n. Chr. und errichtet an vielen verschiedenen Orten entlang der Küste Perus pyramidale Strukturen und erarbeiteten ein sehr hohes Niveau von Keramik und Goldschmiedearbeiten. Die Moche Gesellschaft hatte ihre Grundlage im Ackerbau, wobei eine der wichtigsten Bauten die zahlreichen Wasserkanäle waren, die das Wasser bis zu den entlegensten Feldern transportierte.
Wir haben uns als erstes das neu errichtet Museum angeschaut und zwar auf eigene Faust, da nach unserem Guide (dessen Name mir wieder entfallen ist) das Museum autodidaktisch war. Das war es in der Tat auch, wir hatten nur leider viel zu wenig Zeit um alle Informationstafeln ausführlich zu lesen UND uns die fantastischen Keramikarbeiten anzusehen.



Also ging es dann etwas genervt weiter mit dem Bus zum Huaca de la luna, was unsere Laune schnell wieder in die Höhe schnellen liess.
Die Konstruktion war ein Tempel, der in mindestens 5 Phasen erweitert bzw. neu darüber gebaut wurde. Das älteste und kleinste Gebäude befindet sich somit in der Mitte der Konstruktion und mit jedem Umbau bzw. Neubau wurde der Umfang und die Höhe des Huaca grösser. Die Dekoration der Aussenfassade bzw. der Innendekoration blieb dabei dieselbe und wurde in jeder Phase wieder neu hinzugefügt, jedoch immer von einer anderen Generation von Künstlern, so dass jede Schicht ein wenig anders aussieht.
Die Mauerdekorationen im Huaca de la luna sind sehr gut erhalten, vor allem deswegen, weil den Wänden im Innern immer wieder neue Ziegelmauern vorangestellt wurden. So dass man heute noch sehr gut die farbigen Reliefs an den Wänden bewundern kann.


In dem Gebäude wurden auch zahlreiche Priester in den Mauern bzw. zwischen den Mauern bestattet. Immer mit reichen Grabbeigaben wie Keramikgefässen oder Goldschmuck. Zum Glück haben die spanischen Eroberern den Weg ins Innere des Huaca nicht gefunden, sondern nur ein Loch in die Aussenfassade gesprengt. So sind heute die ganzen wunderbaren Objekte noch so gut erhalten.
Im Norden des Gebäudes, vor der Nordfassade, gab es einen grossen Platz zu dem die nicht-priesterliche Bevölkerung Zugang hatte. Zum Huaca selbst, hatten nämlich nur Priester Zugang, so auch zu dem Opferstein, auf dem Menschen geopfert wurden um dann ihr in Gefässe abzufüllen. Danach wurde das Blut der Menschenmenge im Nordhof gezeigt, die dann über eine Rampe hinaufgehen konnten um von dem Blut zu trinken. Dies sollte die Götter gnädig stimmen, für eine gute Ernte.
Die Nordfassade, die sich zum Hof hin öffnet ist in verschiedene Stufen unterteilt, wobei jede Stufe ein anderes Bild zeigt. Zu sehen sind unter anderem Spinnen (als Fruchtbarkeitssymbole), Krieger, Tanzende Figuren und ein Meeresgott.



Zwischen dem am Fuss des Cerro Blanco gelegenen Huaca de la Luna und dem Huaca del Sol der etwas weiter weg ist, wurden Wohnsiedlungen ausgegraben. Allerdings ist erst ein Teil des Ganzen Gebietes erforscht, man vermutet, dass 30-40% der gesamten Stadt unter der modernen Siedlung verschwunden ist. Vieles der restlichen 60-70% ist noch gar nicht erforscht, aber es finden aktuell Ausgrabungen statt, sowohl im Wohnviertel als auch im Huaca de la luna.

Der Huaca del sol ist noch überhaupt nicht erforscht, es sollen aber dieses Jahr noch Ausgrabungen starten um zu sehen was sich im Innern befindet. Es wird vermutet, dass der Huaca del Sol eher administrativen Zwecken gedient hat. Da im Huaca de la luna kein Begräbnis eines Herrschers sondern nur von Priestern gefunden wurde, hofft man, im anderen Huaca ein reiches Herrschergrab zu finden, wie das in Sipan der Fall ist (eine Siedlung weiter nördlich).

Huaca del sol

Freitag, 22. April 2011

Huaraz

Während Bea fertig packt kann ich ja noch einen kurzen Blogeintrag zu Huaraz machen.
Also seit Dienstag Nachmittag sind wir hier wieder in den Anden auf gut 3000 Metern in einer kleineren Stadt namens Huaraz. So wirklich gefallen tut uns die Stadt nicht, aber mittlerweile sind wir uns solche Städte ja auch gewöhnt.

Gleich am Mittwoch haben wir dann eine Tour nach Chavin de Huantar gemacht, weil die gleiche Tour am nächsten Tag (wegen Ostern) teurer gewesen wäre. Nach 4-5 Stunden im gelben Blitz, dem Kleinwagen der aussah wie ein Postauto ;), sind wir in Chavin angekommen. Dort haben wir uns das Museum angesehen, dass erst 2006 eröffnet wurde und deshalb immer noch keinen Eintritt kostet. Unser Guide war ein eher lustiger Geselle, 67 nach eigenen Angaben, und hat uns alles immer mit geschlossenen Augen erklärt. Eventuell damit man ihn nicht unterbrechen kann um Fragen zu stellen ;-)
Das Museum war auf jeden Fall toll, mit sehr vielen originalen Steinköpfen die an der Aussenfassade des Tempels angebracht gewesen waren. Das zeremonielle Zentrum von Chavin umfasste 3 grössere Gebäude sowie 3 verschiedene Plätze. Es war ein Ort wo die Priester der Chavin Kultur in den Hügel die ausgesehen haben wie Pyramiden, gewohnt haben und verschiedene Rituale vollzogen haben. Unter anderem haben sie Orakel abgehalten, was dazu führte dass sogar Pilger aus Ecuador nach Chavin gekommen sind, was man an verzierten Muscheln erkennen kann, die zu Hauf in dem Gebiet gefunden wurden.
Leider gab es in den 60er Jahren, nachdem bereits ein Grossteil des Geländes ergraben war eine Schlammlawine von den Bergen mit grossen Steinen, die alles zerstört und verschüttet hat, so dass man heute nicht mehr ganz so viel erkennen kann.

Am Donnerstag sind wir dann auf eigene Faust mit einem Collective nach Willkawain gefahren, einer Ruinenstädte die 7 Kilometer ausserhalb von Huaraz liegt. Dort haben wir uns sehr gut erhaltene Meerstöckige Chullpas angesehen, Mausoleen oder Grabgebäude. Am Anfang sind wir noch in jedes hineingekrochen um zu schauen was drin ist, aber beim Vierten oder Fünften haben wir das dann unterlassen uns sie uns nur noch von aussen angesehen. Nach einer kleineren Wanderung sind wir dann um 2 Uhr Nachmittags bereits wieder in Huaraz gewesen, wo wir uns dann auf den Weg zum Mercado Central gemacht haben um Kartoffeln zu kaufen für unser Abendessen. Rösti mit Spiegelei und Speck. Nach einem Zwischenstop in einem Café mit Büchertausch gings dann wieder zurück ins Hostel wo wir uns in die Küche gestellt hatten. Leider mussten wir feststellen, dass Rösti machen ohne Teflon-Pfanne auf einem Gasherd eine schwierige Angelegenheit ist. So dass die Rösti zwar etwas komisch aussah am Ende (und die Hälfte in der Pfanne am Boden kleben blieb) aber gut wars trotzdem ;-) Leider haben wir dann auch fast eine halbe Stunde lang die Pfanne mit einem Eisenschwämmchen schrubben müssen bis die Röstischicht wieder wegging.

Zum Dessert gabs dann im TV-Raum einen DVD Abend mit Brad Pitt und Angelina Jolie (Mr. & Mrs. Smith). Heute Freitag gehts nun noch ins Museum hier in Huaraz und Abends um halb Zehn versuchen wir es mal wieder mit einem Nachtbus. Diesmal wieder hinunter von den Bergen nach Trujillo, wo wir ein Hostel am Meer gebucht haben. Jpiii :)

Montag, 18. April 2011

Lima

Nach langer Zeit in den Anden sind wir nun mal wieder in einer Grossstadt. Aber nicht in irgendeiner, sondern in der Hauptstadt Perus, die mit aktuell 10 Millionen Einwohnern viel mehr Menschen fasst als die ganze Schweiz. Irgendwie schwer vorstellbar, bis man auf dem Cerro San Cristobal steht und rund herum nur Häuser ohne Ende sieht!



Am Samstag nachdem wir angekommen sind haben wir erstmal unser Viertel, Miraflores, unsicher gemacht und uns den Strand angeschaut und das Shoppingcenter Larcomar von dem aus man auch einen sehr schönen Blick über die Küste hat. Dort haben wir auch festgestellt, dass wir sozusagen im Luxusviertel von Lima gelandet sind mit modernen Hochhäusern und sehr teuren Kleidergeschäften. Unseren Plan neue Bikinis zu kaufen (meins färbt ab, haha) mussten wir leider aufgeben nachdem wir Dolce & Gabana Bikinis für 200 - 300 Franken in den Händen hatten. Stattdessen sind wir dann ins Kino gegangen (für nur 6 Franken ;-)) und haben uns Esposa de Mentira angesehen (just go with it, oder so etwas auf Englisch). Eine sehr lustige Komödie mit Adam Sandler und Jennifer Aniston, kann ich jedem nur empfehlen!

Danach gings zum Chinesen um die Ecke, die Chinesen haben hier mit Abstand das günstigste Essen, leider kostet auch das Essen hier viel, nicht nur die Kleider! Aber zum Glück gibts im Hostel eine Küche, so dass wir etwas Geld und Nerven sparen können.
Heute Sonntag ging es dann mit dem Taxi in die Altstadt Limas wo wir mit Erstaunen feststellten, dass heute Palmsonntag ist! Gut für uns, denn so kamen wir ohne zu Bezahlen in die Kirchen hinein und konnten erst noch verfolgen wie die sehr katholische Bevölkerung hier einen Feiertag feiert. Nach der Kathedrale ging es dann noch in die Katakomben, wo wir uns den alten Friedhof von Lima angesehen haben, bzw. die Knochen die von den Bestatteten noch übrig geblieben sind. Die wurden nämlich von Archäologen ausgegraben und neu aufgeschichtet. Der Friedhof war bis in den 50er Jahren in Betrieb, wurde dann aber aufgrund des Gestanks der sich bis in die Kirche hinauf geschlichen hat geschlossen und später ausgegraben und zum Museum umfunktioniert. Heute werden nur noch die Franziskaner Mönche des Klosters dort begraben, sofern sie nicht woanders begraben werden möchten.

Unser Plan war dann, das Museum mit den Folterinstrumenten zu besichten, das hatte aber leider wegen Unterhaltsarbeiten geschlossen, so dass wir auf den Kongress verwiesen wurden, der zum Einen kostenlos war und zum Anderen nur am Wochenende für die Öffentlichkeit geöffnet ist. So nahmen wir also mit ca. 40 Peruanern an einer Führung durch den Kongress teil und haben uns die schönen Säle angesehen wo Perus Politik unter der Woche tagt. Wir sind uns als einzige Ausländer zwar etwas komisch vorgekommen, aber was solls ;) dafür haben wir den Kongress gesehen. Für den Präsidentenpalast hatten wir dann aber keine Nerven mehr nachdem wir die laaaaange Schlange gesehen haben! Stattdessen haben wir uns durch die völlig überfüllte Shoppingmeile zur Plaza San Martin gekämpft wo wir mit dem Taxi zum Museo de la Nacion gefahren sind. Erstaunlicherweise ein kostenloses Museum mit viel Keramik und auch Gold und Silbergegenständen aus der Pre-Inka Zeit. Leider waren es nicht so viele Objekte die uns interessierten, weil ein grosser Teil der Kollektion aus christlichen Gemälden und heiligen Figuren bestand, so dass wir eine halbe Stunde später bereits wieder draussen waren.

Am Abend haben wir dann Teigwaren an Lachsrahm-Sauce gekocht und unsere Pläne für die nächsten Tage gemacht. Da wir beide gerade nicht so in Stimmung für Grossstädte sind, gehen wir bereits am Dienstag weiter in die Natur, nach Huaraz in der Cordillera Blanca (damit wir unsere warmen Sachen mal wieder benutzen können!). Morgen werden wir uns noch das Museo de Oro besuchen, wo es viel Gold geben soll (!) und eine kleinere Ruine hier in unserem Viertel Miraflores.

PS: Auf dem Bild sieht man meinen 3-Franken Haarschnitt...wieso muss das bei uns auch immer so viel kosten?! ;))

Sonntag, 17. April 2011

Paracas

Von Nazca gings weiter mit dem Cruzero Bus von Cruz del Sur, der Oberluxusklasse an Bus mit Satellitenüberwachungssystem, Fahrspurassistent, Radar das Objekte auf der Fahrbahn in 150m Entfernung erkennt und einem beeindruckenden Service wie im Flugzeut. Warmes Essen, Tischchen zum herunterklappen, moderne Filme mit englischen Untertiteln und getönten Scheiben damit man von der Sonne nicht geblendet wird. Luxus Pur für gestresste Busreise-Seelen!
Leider waren wir bereits nach 3 Stunden am Ziel angelangt, in Paracas. Direkt am Meer gelegen, ist Paracas ein kleines Dörfchen bestehend aus Hotels, Hostels, Travel Agencies und vielen Restaurants. Dank Beziehungen hatten wir ein Doppelzimmer mit Meerblick und so konnte ich nicht anders und hab mich gleich am Nachmittag noch mit dem Buch an den Strand gelegt.

Am nächsten Tag, meinem Geburtstag, sind wir dann morgens um 8 Uhr auf Bootstour zu den Ballestas Islands, die auch Poor-mans Galapagos genannt werden, da man für nicht einmal 10 Franken eine 2-stündige Bootstour machen kann und hunderte von Vogelarten, Seelöwen, Krebsen und Seesternen zu sehen bekommt. Gleich anschliessend gings noch mit dem Bus ins Reserva Nacional wo wir verschiedene Küstenszenerien und Strände besucht haben, unter anderem gab es einen ganz roten Strand und eine Felsformation die sich "Die Kathedrale" nennt, die aber leider beim Erdbeben in Pisco 2007 eingestürzt ist so dass man jetzt anstatt einem Bogen nur noch einen Felsturm im Wasser sieht.
Zum Mittagessen wurden wir dann bei einem Haufen Restaurants ausgeladen, wo wir uns mit unseren feinen Ciabatta Brötchen und dem Philadelphia Streichkäse durch die Massen an Uns-Menu-Karten-Ins-Gesicht-Haltenden-Menschen drängten um in Ruhe am Strand zu essen und danach ein Mittagsschläfchen in der Sonne zu halten.

Danach gings auch bereits wieder zurück ins Dörfchen wo wir uns dann Liegestühle gemietet haben und den Rest des Tages zusammen mit Jacqueline, einer Schweizerin die wir dort kennengelernt haben, relaxt haben. Am Abend ging es dann in ein Restaurant wo wir feinen Fisch gegessen haben und mit Rotwein auf meinen Geburtstag angestossen haben.

An dieser Stelle noch einmal ganz herzlichen Dank für all die lieben Glückwünsche! Hier das Beweisfoto wie ich meinen Geburtstag verbracht habe ;-) (Nein ich will euch aber nicht neidisch machen! ;)


Heute ging es dann weiter mit Oltursa nach Lima, und man wird es nicht glauben aber ich hatte tatsächlich Wi-Fi an Bord des Buses, so dass ich mich schon mal bei allen für die guten Wünsche bedanken konnte und nun nicht ganz so im Verzug bin ;-)

Mittwoch, 13. April 2011

Bye bye Cusco...hallo Nazca

Nach einem kleineren Umweg und einer unfreiwilligen Nacht in Ica (2 Stunden weiter nördlich von Nazca, ja wir habens verpasst auszusteigen ;)) sind wir nun endlich in Nazca. Ein Tapetenwechsel der ganz grossen Art: Von den Anden in die Wüste. Hier ist es heiss und trocken, so dass wir unsere Sandalen mal wieder aus dem Koffer nehmen dürfen und die T-Shirts ohne 5 weitere Schichten von Kleidern tragen können! Jipii! Leider ist nun auch wieder mit-Ventilator-schlafen angesagt, wir haben ein Zimmer erwischt ohne Fenster nach Aussen, so dass es hier ganz schön stickig und heiss ist. Irgendwie gibts in diesem Land nur heiss oder kalt aber selten was Angenehmes dazwischen!

Nach der Ankunft haben wir sogleich für morgen früh unseren Flug über die Nazca Linien gebucht. 35 Minuten in einem Kleinflugzeug, dass sich auf alle Seiten legt damit beide Seiten gute Bilder machen können. Frühstück gibts also keines, nicht dass es noch ein Unglück gibt im Flugzeug ;-)
Also falls ihr nichts mehr von uns hört haben wir eine schlechte Company oder einen schlechten Piloten erwischt. Falls ihr aber doch wieder von uns hört, gibts wunderbare Bilder von den Nazca-Linien obendrauf.

Direkt am Nachmittag haben wir dann die Tour zum Cementerio Cauchillo gemacht, wo man Mumien von der Nazca Kultur besichtigen kann wie sie in den Gräbern rekonstruiert wurden. In den 60er Jahren wurden die ganzen Gräber von Grabräubern leergeräumt, die Keramik wurde verkauft und die Mumien wurden achtlos in die Wüste geworfen, wo sie in den 90er Jahren von Archäologen eingesammelt, dokumentiert und rekonstruiert wurden.
Teilweise schon etwas gruselig wie gut erhalten die Mumien sind, vor allem die Haare und die Kleidung!


Heute Abend haben wir uns mal wieder ein richtiges Stück Fleisch gegönnt, nachdem wir gestern von 8 Uhr morgens bis 2 Uhr nachts im Bus gegessen haben und nicht wirklich viel gegessen haben. Wir freuen uns aber bereits wieder auf ein Hostel mit Küche in naher Zukunft, damit wir die feinen Älplermagronen wieder kochen können die wir in Cusco mit peruanischen Zutaten gezaubert hatten.
Worauf ich mich aber wirklich freue ist Rivella! So langsam habe ich genug von Cola, Sprite, Fanta, Wasser, Cola, Wasser, Fanta, Sprite, Wasser, Cola, etc. :-))

PS: Die Bilder vom Inka-Trail sind hochgeladen :) Cusco folgt in den nächsten Tagen ;) Zu den Bildern...

Sonntag, 10. April 2011

Der Inka-Trail

Nach dem Inka-Express folgt nun auch ein Eintrag zum Inka Trail. Seit gestern Abend sind wir nun wieder gut zurück in Cusco wo wir am Mittwoch Morgen um 6 Uhr mit dem Bus losgefahren sind. Nachdem wir im Hostel abgeholt wurden, hat unser kleiner Bus auf dem Weg noch viele Träger eingesammelt mit Essen und Schlafsäcken und Matten, etc. die auf dem Inka-Trail dann auch unser grösseres Gepäck wie Schlafsäcke, Kleider zum wechseln und weiteres getragen haben, so dass wir nur mit dem kleinen Tagesrucksack wandern konnten. Das war für uns natürlich sehr angenehm! Wir wussten nämlich gar nicht, dass es auch möglich ist für diesen Weg KEINEN Träger zu haben, das war alles gleich inklusive in unserem teuren (viel zu teuren ;)) Package!

Mit dem Minibus ging es also nach Ollantaytambo, wo wir uns auf der Mainplaza erstmal ein Frühstück gegönnt hatten um uns für die anstehenden 5 Stunden Wandern zu stärken. Bei der Gelegenheit habe ich mir auch gleich für 1 Franken einen hölzernen Wanderstock gekauft da sonst alle Stöcke dabei hatten.
Dann gings noch ein wenig weiter mit dem Bus bis zum Kilometer 82 wo wir ausgeladen wurden und unser Gepäck nahmen und losgings! Am Checkpoint mussten wir erstmal unseren Pass vorweisen, zusammen mit dem Inka Trail Ticket und bekamen dafür einen Stempel in den Pass. Dann gings bei leichtem Regen los und nach einigen Stunden sind wir dann am Ort angekommen wo es Lunch gab. Wir haben ganz erstaunt festgestellt dass die TRäger doch tatsächlich ein Essenszelt mit Tischen und Stühlen mit sich herumschleppen, so dass wir da gemütlich Essen konnten. Das Essen war übrigens die ganze Zeit sehr gut, auch wenn die Portionen für so grossartige Wanderer wie wir es sind, einfach ein wenig zu klein waren ;-)

Am späteren Nachmittag sind wir dann bei der Campsite angekommen, unsere Zelte waren auch schon aufgestellt, so dass wir uns gleich einrichten konnten vor dem Essen. Wir hatten eine sehr lustige Gruppe erwischt, wir waren 7 Personen mit 3 Guides. 4 Amerikaner, 1 Kanadierin und wir zwei, so dass wir die ganze Zeit nur Englisch gesprochen haben und nun das Gefühl haben kein Spanisch mehr zu können ;-))

Für den zweiten Tag, welcher immer als der Härteste beschrieben wurde, ging es dann um 7 los und wir sind durchgelaufen über einige Inka-Sites, wo wir für eine Führung angehalten haben, über einen 4200 Meter hohen Pass und auf der anderen Seite wieder hinunter auf 3700 Metern wo wir dann Mittagessen bekamen und den Nachmittag sozusagen zur freien Verfügung hatten. Der ganze Aufstieg von 2600 auf 4200 habe ich erstaunlich gut hinter mich gebracht, Coca-Täfel sei dank, das geht ja nicht unter Doping ;-)

Wirklich beeindruckend sind aber die Träger, die rennen praktisch mit ihren riesigen Rucksäcken die maximal 20 Kilogramm wiegen dürfen den Weg hinauf und hinunter und tragen teilweise nur Sandalen! Unterwegs haben sie auch, wie wir, immer wieder Checkpoints wo ihr Gewicht gemessen wird, so dass sie nicht mehr als 20 Kilo mit sich herumtragen. Was eine gute Sache ist!

Der dritte Tag hat dann ebenfalls um ca. 7 Uhr angefangen, wobei wir aber nach ein paar Stunden, einer Inka Site und einem Pass mehr, bereits Lunch bekamen. Danach gings über einen weiteren Pass, wobei es meistens gerade aus und nur kurze Strecken wirklich hoch ging. Wir haben uns dann auf dem 3. Pass eine weitere Inkafestung angesehen, von wo aus es dann über 3000 Stufen (sehr hohe, sehr niedrige, normale, schräge, gerade, etc.) hinunterging, wo ich um meinen Stock dann schon sehr froh war. Eigentlich hatten wir die ganze Zeit ideales Wanderwetter, es war bewölkt und meistens trocken. Sobald die Sonne mal kurz rauskam wurde es wahnsinnig heiss. Leider kam aber gegen Ende des dritten Tages der Regen, so dass wir bei der BEsichtigung der letzten Inka Site doch tatsächlich nass wurden. Da alles so feucht war, ist natürlich über nachts auch nichts getrocknet aber es gibt doch nichts schöneres als morgens um 4 in ein paar feuchtnasse Wanderhosen zu steigen! Ja um die Uhrzeit mussten wir am letzten Tag nämlich aufstehen um uns zeitig in die Schlange am Checkpoint einzureihen, der erst um 5:30 geöffnet hat, so dass wir 45 Minuten im Dunkeln druassen Schlange stehen mussten. Als wir dann endlich durch den Checkpoint durch waren ging der Run nach Machu Pichu los! Jede Gruppe wollte natürlich die erste sein und die besten Bilder machen. Wir waren denn auch bei den ersten und behielten den Platz auch bei. Nach dem Gringo Killer (hohen Stufen) kamen wir dann auch in einer riesen Schlange zum Sungate, von wo aus man bei schönem Wetter hinunter auf Machu Pichu sehen würde. Leider sahen wir nur die Spitze des Waynapichu aus den Wolken ragen und ein paar der oberen Häuschen. Trotzdem haben wir uns voller Optimismus auf den weiteren Weg gestürzt und sind so um ca. 7.30 in Machu Pichu angekommen. Da alles voller Nebel war sind wir zuerst zum Eingang hinuntergestiegen wo wir das erste Mal seit langem mal wieder Hände mit Seife waschen konnten und eine anständige Toilette mit Toilettenpapier benutzen konnten! Wie schön doch so ein bisschen Zivilisation ist ;-) Danach ging es dann auf Führung durch die Ruinenstadt in der Hoffnung dass sich der Nebel bald hebt und wir die Ausmasse der Stadt endlich in Augenschein nehmen konnten. Und tatsächlich der Nebel kam und ging und kam und ging und am Ende blieb er weg, so dass wir auf dem Postkarten-Stein (von wo aus die ganzen Bilder für die Postkarten gemacht wurden) zahlreiche tolle Bilder machen konnten.

Unter anderem auch von Lamas die sich uns genau vor die Kameralinse gestellt haben, so dass wir jetzt perfekte Lamas in Machu Pichu Bilder haben! Bei Gelegenheit werde ich natürlich die Bilder hochladen.

Danach sind wir langsam richtig hungrig mit dem Bus nach Aguas Calientes gefahren wo wir uns eine grosse Pizza gegönnt und uns danach in die heissen Quellen gestürzt haben um den 4-Tages-Dreck wieder loszuwerden. Alles in Allem war es ein sehr schönes Abenteuer, der Weg ist sehr vielseitig und es ist toll zu sehen wie sich je nach Höhe die Vegetation ändern. Aber natürlich ist es kein einsames Wandern da insgesamt 500 Leute pro Tag auf den Trail gelassen werden. Nichtsdestotrotz hat es sich gelohnt und ich war stolz auf mich, dass ich das so ohne Probleme geschafft habe! Das Highlight war wirklich Machu Pichu und das haben wir uns auch richtig verdient!

Montag, 4. April 2011

Kleine Welt!

Da arbeitet man sich nichts ahnend durch einen Stapel Pullover in einem Kleidergeschäft in Cusco und hört plötzlich seinen Namen! Da steht doch tatsächlich plötzlich Sonja vor mir, die mit mir zusammen angefangen hat Ägyptologie zu studieren und nach einem Semester auf Spanisch gewechselt hat. Ihr Freund ist Peruaner und kommt von hier und sie reisen jetzt gemeinsam 7 Wochen durch Peru. Das lustige ist eigentlich dass ich sie in den letzten paar Jahren nur höchst selten mal per Zufall in Basel angetroffen habe, aber dass wir doch tatsächlich gerade zur selben Zeit in Peru, in Cusco, im selben Kleiderladen stehen....unglaublich wie klein die Welt doch ist!!

Cusco ist sowieso ein lustiges Pflaster, einiges konntet ihr bereits bei Bea lesen über die "fliegenden HändlerInnen" die einem das Leben zur Hölle machen und den eher langweiligen Museen und dem teuren Boleto Turistico, dem Touristenticket.

Heute gabs eine Militärprozession auf der Plaza de Armas, war ganz lustig zu sehen wie sich die unterschiedlichen Einheiten kleiden und teilweise haben die Elitetruppen auch Kriegsbemalung getragen. Was genau der Grund war, haben wir leider nicht herausgefunden, wir haben den Umzug schlussendlich auch verpasst weil wir für 2.50 Franken Chicken Milanese mit Reis und Pommes gegessen haben und danach für 2.50 Franken unser Buch gegen ein neues getauscht haben. ;-)

Die Ruinen die wir ausserhalb besichtigt haben bisher sind sehr beeindruckend, die Inkas waren wirklich Meister im Steine aufeinanderbauen (allerdings nur für Tempelarchitektur, bei den Häusern verwendeten sie ebenfalls Mörtel und die Steine waren nicht Milimetergenau aufeinander angepasst).

Neben Ruinen und Museen gibts hier aber auch Kirchen zu sehen. Heute sind wir doch tatsächlich um 7 Uhr aufgestanden um in die Messe in der Kathedrale zu gehen die vom Bischof gelesen wurde. Es war denn auch mein erster katholischer Gottesdienst und ich musste sagen, hei ist da viel trarara um die Messe herum....zum Glück bin ich reformiert! Aber das eigentliche Ziel war nicht die Messe sondern das Bild vom Abendmahl auf dem Jesus ein Cuy (Meerschweinchen) auf dem Teller hat und Chicha (das lokale Maisbier) trinkt. Da der Chor leider so grottenschlecht gesungen hat, dass es uns wieder zur Kirche rausgetrieben hat bevor das Abendmahl zu Ende war, kann ich nicht sagen, dass ich die ganze katholische Messe gesehen habe. Aber was ich gesehen habe war auch genug. So waren wir um 8:10 bereits bereit für die Museen-tour und bis 11 Uhr haben wir 4 Museen besucht und keines davon hat uns wirklich überzeugt.

Morgen gehts ein paar weitere Ruinen ausserhalb besichtigen, wobei wir hoffen, dass wir nicht wieder zu einem Souvenir Markt geführt werden, irgendwie laufen wir da immer mit Plastiksäcken heraus. Im Endeffekt habe ich wahrscheinlich noch nicht viel mehr als 100 Franken für irgendwelche Souvenirs ausgegeben, aber mein Koffer platzt trotzdem aus allen Nähten! Ein Fluch die günstigen Preise hier. Das Essen ist leider umso teurer ;-))

Am Abend haben wir dann noch das Info-Meeting für den Inka-Trail und danach gehen wir wieder mit unseren neuen Engländer Freunden (oder auch nur einem je nachdem) etwas trinken.